Stadtentwicklung Erfolge bei der Belebung der Innenstadt

Dillingen · Es ist schwierig, aber es geht. Der Dillinger City-Manager sieht die Stadt auf einem guten Weg.

 Gutes Pflaster? In der Dillinger Stummstraße ist das neue Pflaster zum großen Teil fertiggestellt. Auch zahlreiche Läden wurden renoviert. Für Kai Hölscher ist die Straße ein Beispiel dafür, dass sich Dillingen zum Positiven wandelt.

Gutes Pflaster? In der Dillinger Stummstraße ist das neue Pflaster zum großen Teil fertiggestellt. Auch zahlreiche Läden wurden renoviert. Für Kai Hölscher ist die Straße ein Beispiel dafür, dass sich Dillingen zum Positiven wandelt.

Foto: Thomas Seeber

Die Dillinger Innenstadt ist tot? „Überhaupt nicht“, sagt Kai Hölscher, Leiter der City-Marketing GmbH der Stadt. Seit 2011 kümmert er sich darum, die Innenstadt zu beleben und Geschäftsansiedlungen zu unterstützen. „Da, wo Einzelhandel noch möglich ist, wollen wir Ansiedlungen fördern“, beschreibt er die Strategie. Drei Schwerpunkte setzt er dabei: Akquise, Geschäfts- und Leerstandmanagement, Belebung der Innenstadt mit Events.

Und diese Strategie sei durchaus erfolgreich gewesen in den vergangenen sieben Jahren, meint Hölscher: Von 61 Läden in der Stummstraße, die die Stadt seit 2013 saniert, stehen derzeit 14 leer – das sei schon schlimmer gewesen.

Der Mietzuschuss, den die Stadt Dillingen zahlt, hat bereits rund 80 Existenzgründern geholfen, in Zusammenarbeit mit dem Verband für Handel, Industrie und Handwerk (VHIH), Hauseigentümern und den Betrieben haben sich in der Dillinger Innenstadt in den vergangenen Jahren 70 Betriebe angesiedelt. „Ich habe über 90 verschiedene Unternehmen immer wieder kontaktiert, 20 davon erfolgreich vermittelt“, zählt Hölscher auf. Jüngster Erfolg: Im Juli will sich die Kinderbekleidungskette Ernstings Family in der Stummstraße niederlassen, am vorherigen Standort von Woolworth. „Damit haben wir wieder die komplette obere Stummstraße belegt“, betont der Citymarketing-Leiter.

Die Bilanz aus sieben Jahren ist dennoch nicht eitel Sonnenschein: „Es war schwieriger, als ich dachte“, räumt Hölscher ein. „Aber wir haben es geschafft, die Einzelhandelslandschaft zu stabilisieren – das sehe ich als Erfolg. Wir sind interessant für neue Filialen, klar, die stehen nicht Schlange, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Die Hauseigentümer investierten, die Mietverträge seien langfristig angelegt, für Hölscher sind das „Indikatoren einer Stabilisierung“.

 Kai Hölscher,  der Dillinger  City-Manager.

Kai Hölscher, der Dillinger City-Manager.

Foto: Stadt Dillingen/Heike Theobald

Zu der immer mal wieder aufkeimenden Kritik, Dillingens Innenstadt sei tot und nicht zu retten, meint Hölscher: „Dieses Gerede gibt es überall über die Innenstädte, auch zum Beispiel in Saarlouis oder Völklingen.“ Die Leute ignorierten dabei, dass sich die Situation im Einzelhandel massiv verändert habe: Das Internet als große Konkurrenz und die Ansiedlung großer Einkaufscenter und Märkte in Randlagen nennt Hölscher als Beispiele. „Ich finde, da halten wir uns noch ziemlich gut. Wir haben einige kleine, attraktive Geschäfte.“ Das Konzept der Fußgängerzone hält er nicht für überholt: „Die Kombination aus Shoppen, Gemütlichkeit, Gastronomie und Event – das ist das, was uns vom Internet-Handel abhebt.“

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