Serie Schülerforschungspreis Besser der Roboter atmet schlechte Luft

DILLINGEN · Dillinger zeichnet Forschungsprojekte von Schülern aus. Die könnten in Teilen auch in dem Stahlunternehmen zur Anwendung kommen.

 Platz drei für Sten Faber beim Schülerforschungspreis von Dillinger

Platz drei für Sten Faber beim Schülerforschungspreis von Dillinger

Foto: Axel Künkeler

Zwei Schüler des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasiums teilen sich den dritten Platz beim Schülerforschungspreis von Dillinger. Neben dem 18-jährigen Florian Bies (siehe Bericht unten) ist es der zwei Jahre jüngere Sten Faber, der einen Roboter zur mobilen Schadstoffmessung entwickelt hat.

Bei der Preisverleihung im Gästehaus von Dillinger demonstrierte der 16-Jährige den Einsatz des selbstgebauten Roboters, der über Smartphone oder Tablet gesteuert wird und die Luftqualität in Räumen auf alle möglichen Schadstoffe überprüfen kann. „Das dürfte nicht nur die Industrie interessieren, sondern auch Winzer, die Vergärungsgasen ausgesetzt sind“, sagte der Technik-Vorstand von Dillinger, Alois Streißelberger. Über Vermarktungschancen des „AirCoRo“ hat sich Sten Faber „noch keine Gedanken gemacht“, aber seinen Prototypen will er weiter verbessern, dann könne man sehen, ob es Chancen auf dem Markt dafür gibt.

Schon in der neunten Klasse hat der Zehntklässler im Rahmen eines Programmierkurses einen steuerbaren Roboter entwickelt. Benjamin Brück, Leiter des Schüler-Forschungs-Zentrums in Saarlouis und Stens Projekt-Betreuer, hat ihn im Frühjahr auf den Wettbewerb von Dillinger hingewiesen. Da waren die beiden schon ein dreiviertel Jahr im Gespräch zur neuen Projektidee des Schadstoff-Roboters. Der wurde von Sten Faber weiter entwickelt und schließlich für den Forschungspreis gemeldet.

„Über den dritten Platz habe ich mich sehr gefreut“, sagt der 16-Jährige. Der erste und zweite Preis seien „absolut verdient“, erkennt er neidlos an. Der junge Mann hat klare Vorstellungen. Sein großes Interesse an den Naturwissenschaften will er im Studium weiter verfolgen. In zwei Jahren steht das Abitur an, dann will er aber zunächst für ein, zwei Jahre durch die Welt reisen. Vor allem die englischsprachigen Länder interessieren ihn. Dann wird er sich wohl für ein Ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden. Zur Orientierung will Sten Faber ab der elften Klasse bereits ein Junior-Studium mit Vorlesungen an der Uni Saarbrücken beginnen.

Wie sein älterer Mitschüler Florian ist auch Sten neben Schule und Forschung ebenfalls noch sportlich und musikalisch interessiert. Bis vor zwei Jahren hat er mehrere Jahre lang Fußball in verschiedenen Saarlouiser Vorortvereinen gespielt. Seit 2016 widmet er sich dem Wing Tsun, einer Kampfsportart, die er in einer Saarlouiser Schule trainiert. Von einem Privatlehrer wird er auf dem Alt-Saxophon unterrichtet, spielt aber „aus Zeitgründen meist für mich selbst“. Nur bei vereinzelten Auftritten von Sten Faber auf Weihnachtsmärkten oder privaten Feiern erklingen die Jazz- und Swing-Melodien auch für andere. Zudem fährt er gerne Motorrad auf seiner 125er-Maschine.

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