Festakt 50 Jahre Stadtteil Diefflen: Auftakt des Jubiläumsjahres

Diefflen · Bürgermeister Berg: Diefflen ist in den 50 Jahren zu einem Premium-Stadtteil geworden, auch aufgrund seines regen Vereinslebens.

 Erwin Planta, früherer  Bürgermeister von Dillingen und selbst Dieffler, berichtete als Zeitzeuge beim Festakt im voll besetzten Gemeindehaus.

Erwin Planta, früherer  Bürgermeister von Dillingen und selbst Dieffler, berichtete als Zeitzeuge beim Festakt im voll besetzten Gemeindehaus.

Foto: Jörg Laux

Bestnoten für Diefflen vergab der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg in seiner Rede zum Festakt „50 Jahre Stadtteil Diefflen“: „Diefflen spielt in der Oberliga, und das nicht nur mit den Fußballern vom FV 07“, sagte Berg am Samstagabend im voll besetzten Dieffler Gemeindehaus. Mehr noch, Diefflen sei in den 50 Jahren zu einem Premium-Stadtteil geworden, auch aufgrund seines regen Vereinslebens.

Deshalb verwunderte es wenig, dass Diefflen bei der Ausrichtung des Festaktes fast ausschließlich auf eigene Ressourcen zurückgreifen konnte. Angefangen bei der Umrahmung durch die drei Dieffler Musikvereine - den Kirchenchor Cäcilia, den Männerchor 1874 und den Musikverein Piano Forte - über den Mundart-Künstler Hans Walter Lorang, gebürtiger Dieffler, bis hin zum Moderator des Abends Stefan Rauch, der ebenfalls aus Diefflen stammt und vielen als SR- und ARD-Sportreporter bekannt sein dürfte.

Bürgermeister Berg konnte sich als Pachtener dennoch gut auf der Dieffler Bühne behaupten. Tatsächlich hatte sich noch ein Nicht-Dieffler unter die Gäste gemischt: Dem Nalbacher Bürgermeister Peter Lehnert musste Berg jedoch eine Absage erteilen. „Ihr bekommt Diefflen nicht zurück!“, rief er ihm entgegen.

Diefflen verfüge neben der Vielzahl an sport- und kulturtreibenden Vereinen über eine ausgezeichnete Infrastruktur mit dem Gemeindehaus als Veranstaltungshalle, dem Brunnenplatz als Festplatz und Begegnungsort sowie der Sporthalle, dem Sportplatz, den Tennisplätzen, ja sogar einem Segelflughafen. Berg betonte, wie froh er darüber sei, dass sich viele lokale Vereine an dem Jahresprogramm zum 50. Jubiläum (wir berichteten) beteiligen.

Der zweite Festredner Erwin Planta ist nicht nur der erste Dieffler, der Dillinger Bürgermeister wurde, er gehörte auch in den Übergangsjahren dem Dieffler Gemeinderat an, aus dem er als Zeitzeuge berichtete. Davon, welche Schreckensszenarien von einigen an die Wand geworfen worden seien, für den Fall, dass Diefflen zu Dillingen wechseln würde.

Diefflen gehörte damals zum Amt Nalbach. Wer einen Pass wollte oder heiraten, der musste nach Nalbach. Der Gemeinderat konnte zwar abstimmen, das letzte Wort hatte aber Nalbach. Stimmen wurden laut, Diefflen werde von Nalbach „stiefmütterlich behandelt“. Vor dem Hintergrund einer ohnehin drohenden Gebietsreform wandte man sich wieder der Alternative Dillingen zu.

Eine gute Entscheidung, so Planta, denn zur Gebietsreform 1974, wären die Eingemeindungskonditionen gewiss schlechter gewesen. Vor diesem Hintergrund sei es heute nur noch schwer nachzuvollziehen, wie teilweise erbittert die Diskussion damals geführt worden sei. So wurde die Gemeinderatswahl im Oktober 1968 zur Wahl über die Zukunft Diefflens.

Der Riss ging bis durch die etablierten Parteien. Eine eigene Wählergruppe entstand, die gemeinsam mit der SPD für die Angliederung an Dillingen stand. Das Bündnis erreichte zwölf der 23 Sitze im neuen Rat und hatte somit eine knappe Mehrheit. Die Dinge nahmen ihren Lauf.

Stephan Dillmann, Vorsitzender des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins (HVV), hob die Veränderungen im Vereinsleben Diefflens hervor. Dort, wo jetzt die Gäste säßen, wurde früher Tischtennis gespielt. Die Schützen mussten früher im Festsaal eines Gasthauses schießen, bis schließlich die neue Sporthalle nicht nur den alten Vereinen ein Zuhause bot, sondern auch eine Vielzahl neuer Vereine hervorbrachte, wie den Handballverein.

Diefflen kann sich dank dieses Vereinslebens auf ein festliches Jubiläums-Jahr freuen.

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