Die Insel wird zum Magnet für Zugvögel

Pachten. Bis knapp unter die Wasseroberfläche verschwindet die Insel im Dillinger Ökosee. Daran arbeitet seit vergangenem Samstag der Nabu. Ziel der auf etwa vier Wochen veranschlagten Maßnahme ist ein sumpfartiges Biotop mitten im See für brütende und durchziehende Wasservögel

Pachten. Bis knapp unter die Wasseroberfläche verschwindet die Insel im Dillinger Ökosee. Daran arbeitet seit vergangenem Samstag der Nabu. Ziel der auf etwa vier Wochen veranschlagten Maßnahme ist ein sumpfartiges Biotop mitten im See für brütende und durchziehende Wasservögel. Arbeiten mit dem BaggerVon vormals rund 0,9 Hektar (knapp die Fläche des Großen Marktes in Saarlouis) auf letztlich etwa zwei Hektar wird die Insel anwachsen. Was heute noch über die Wasserfläche aufragt, trägt ein Bagger ab. Auch die als Brutplatz für Uferschwalben gedachte, fast zwei Meter hohe Böschung wird verschwinden, da sie von Vögeln nicht angenommen wurde. Ein Raupenfahrzeug arbeitet sich durch den schlammigen Untergrund und schüttet das Material am Ufer weiter in den See hinaus. Der ist im Nordteil des Ökosees bis zu elf Meter tief, ansonsten drei bis vier. Wie aus zahlreichen kleineren Wasserflächen zusammengesetzt wirkt die Vogelinsel nach Fertigstellung. Darin sind Zonen unterschiedlicher Wassertiefe angelegt. Mehr Vielfalt soll dadurch entstehen, als Heimat für seltene Vögel wie Seidenreiher und Eisvogel, Sichelstrandläufer und Fischadler. Denn das Saartal ist eng geworden für die Natur. "Das hier ist ein weiterer Trittstein", stellte Vogelexperte Rolf Klein die Bedeutung dar. "Eine Ergänzung des Ikea-Biotops." Die Insel sehe zwar grün aus, erklärte Ulrich Leyhe, Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Saarlouis, sei aber laut eines Gutachtens nährstoffarm. "Nicht mal Spinnen waren hier." Ein weiteres Problem stellten wuchernde Gehölze dar. Gegen die wurden versuchsweise sogar Ziegen eingesetzt. Jetzt schaffe man neue Strukturen, die zu einer reichhaltigen Schilflandschaft führen werden, die auch Amphibien als Lebensraum dient. Auf etwa 30 000 Euro schätzt Leyhe die Kosten.Für Menschen gesperrtEinen Zuwendungsbescheid über knapp 21 000 Euro übergab Umweltministerin Simone Peter am Dienstagmittag vor Ort. Denn diese Insel sei "im Saarland in dieser Form selten". Auch die Stadt Dillingen wolle sich wieder beteiligen, sagte Bürgermeister Franz-Josef Berg der Saarbrücker Zeitung. Einen entsprechenden Vorschlag werde er dem Dillinger Stadtrat machen. "Das ist ein Magnet für unsere Zugvögel", versichert Ulrich Leyhe. "Die Nahrung stimmt, keine Menschen und keine Unruhe." Denn die Insel ist acht Monate im Jahr für Menschen gesperrt.

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