Rätselhaftes Weihnachtsbild Die Heilige Familie in Quarantäne

Dillingen · Nur drei Tage im Jahr kann man das „Dillinger Triptychon“ üblicherweise sehen. Dieses Weihnachten sollte das sagenumwobene Altarbild aus dem 16. Jahrhundert in der Völklinger Hütte endlich einem Massenpublikum gezeigt werden. Doch Corona schloss „Die Heilige Familie“ in der Gebläsehalle ein.

 Das Dillinger Triptychon sollte in diesem Jahr eigentlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Doch wegen Corona konnte die Ausstellung „Mon Trésor“ in der Völklinger Hütte bislang noch nicht öffnen.

Das Dillinger Triptychon sollte in diesem Jahr eigentlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Doch wegen Corona konnte die Ausstellung „Mon Trésor“ in der Völklinger Hütte bislang noch nicht öffnen.

Foto: Oliver Dietze

Es fiel der Pfarrei Heilig Sakrament in Dillingen nicht leicht, ihren jahrhundertealten Kunst-Schatz erstmals aus der Hand zu geben. 362 von 365 Tagen im Jahr liegt das Gemälde, das zwischen 1516 und 1520 entstanden sein dürfte, lichtgeschützt im Dunkel. Nur an drei Tagen wird es alle Jahre wieder in der Weihnachtszeit im Dillinger „Saardom“ aufgebaut, in der größten katholischen Kirche der Region: am ersten Weihnachtsfeiertag, am 1. und am 6. Januar. Was sich immer wieder den Blicken entzieht, entwickelt ein Geheimnis und wird kostbar. Womöglich deshalb taucht „Die Heilige Familie“ in nicht wenigen Veröffentlichungen als das „bedeutendste“ Kunstwerk des Saarlandes auf, gerne auch als das „berühmteste“. Was kurios ist, denn wer kennt es?