Marienhaus-Klinikum in Dillingen geschlossen „Ein mulmiges Gefühl ist es schon“

DILLINGEN · Das Dillinger Krankenhaus hat am Mittwoch endgültig seine Pforten geschlossen. Was passiert mit dem Bettenhaus?

 Das Dillinger Krankenhaus hat am Mittwoch endgültig seinen Betrieb eingestellt.    Foto: Axel Künkeler

Das Dillinger Krankenhaus hat am Mittwoch endgültig seinen Betrieb eingestellt. Foto: Axel Künkeler

Foto: Axel Künkeler

Am Mittwoch wurde der stationäre Betrieb des Marienhaus-Klinikums Saarlouis-Dillingen am Standort Dillingen endgültig eingestellt. Die Schließung des ehemaligen Hütten-Krankenhauses bedeutet das Ende eines rund 130-jährigen Stückes Stadtgeschichte. Die letzten fünf Patienten der noch verbliebenen Stationen Neurologie und Innere Medizin/Kardiologie wurden am Vormittag nach Saarlouis verlegt.

„Es ist schon ein mulmiges Gefühl für uns alle“, sagte Pflegedirektor Karl Klemis. Zusammen mit der Kaufmännischen Direktorin Ulla Herber-Meier organisierte er den Wegzug aus Dillingen. Die Stimmung der zuletzt noch 80 Mitarbeiter des medizinischen Personals sei nach „den jahrelangen Diskussionen und der Anspannung aber gefasst“. Nun sei man ja fast schon froh, dass es endlich losgehe, meinte Klemis.

Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, nur eine normale Fluktuation, versicherte die Kaufmännische Direktorin Herber-Meier. Auch Klemis wird sich Ende des Jahres in den Ruhestand verabschieden. Bis dahin wird er sich um die Abwicklung des Standortes Dillingen kümmern. Das historische Gebäude wird auch in Zukunft genutzt durch Arztpraxen, Wohnungen für Schwestern und Medizin-Studenten sowie durch die Zentralverwaltung Süd der Marienhaus-Gruppe. Die Abteilung für Altenhilfe und das Baumanagement sind bereits eingezogen.

Offen ist lediglich die künftige Nutzung des Bettenhauses. Der Anbau aus den 1960er, 1970er Jahren entspricht nicht mehr den heutigen brandschutztechnischen Anforderungen, und eine Modernisierung dürfte kaum rentabel sein, heißt es hinter den Kulissen. Späterer Abriss nicht ausgeschlossen.

 DRK-Einsatzleiter Marco Schnubel und Pflegedirektor Karl Klemis (von rechts) kümmerten sich um den Transport der Patienten nach Saarlouis.  

DRK-Einsatzleiter Marco Schnubel und Pflegedirektor Karl Klemis (von rechts) kümmerten sich um den Transport der Patienten nach Saarlouis.  

Foto: Axel Künkeler

Doch zunächst mussten am Mittwoch die verbliebenen Patienten mit Hilfe des DRK Dillingen ins Saarlouiser Marienhaus-Klinikum transportiert werden. „Wir werden wohl früher fertig sein als geplant“, schätzte Einsatzleiter Marco Schnubel. Mit sieben Sanitätern sowie drei Krankenwagen war das DRK für den Transport zuständig. An Pfingsten waren noch bis zu 24 Patienten im Dillinger Krankenhaus, doch durch Entlassungen in den letzten beiden Tagen war die Zahl deutlich gesunken. Die Schließung des Dillinger Krankenhauses war ein langjähriges Sterben auf Raten, aber am Ende ging alles ganz schnell.

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