Caritas- Klinik verliert einen Spitzen-Mediziner

Dillingen. Am Ende gestand der mit Lob überhäufte Neu-Ruheständler, dass er eigentlich nicht viel hält von Hymnen auf seine Person. "Nachrufe zu Lebzeiten" seien das, sagte Dr. Jürgen Simon, der sich zur Feier des Tages dann aber doch alles gerne angehört hatte, was die Festredner zu sagen hatten über ihn

 Dr. Stefan Otto (rechts) hat Dr. Jürgen Simon abgelöst. Foto: see

Dr. Stefan Otto (rechts) hat Dr. Jürgen Simon abgelöst. Foto: see

 Dr. Stefan Otto (rechts) hat Dr. Jürgen Simon abgelöst. Foto: see

Dr. Stefan Otto (rechts) hat Dr. Jürgen Simon abgelöst. Foto: see

Dillingen. Am Ende gestand der mit Lob überhäufte Neu-Ruheständler, dass er eigentlich nicht viel hält von Hymnen auf seine Person. "Nachrufe zu Lebzeiten" seien das, sagte Dr. Jürgen Simon, der sich zur Feier des Tages dann aber doch alles gerne angehört hatte, was die Festredner zu sagen hatten über ihn. Das war eine ganze Menge, schließlich galt es, allein fast 20 Jahre Chefarzt-Dasein zu würdigen im Dillinger Caritas-Krankenhaus. Den Anfang vor rund 50 Gästen machte der Vorstandsvorsitzende der Caritas-Trägergesellschaft Trier. "Sie waren fachlich wie menschlich eine Bereicherung für diese Klinik. Wir werden Sie vermissen", sagte Thomas Thiel. "Engagiert und vorbildlich" habe Simon die Geschicke geleitet und mit viel Herzblut alle seine Begabungen eingebracht. Dr. Matthias Schelden, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, hob hervor, dass Simon wesentlich daran beteiligt gewesen sei, dass höchste Professionalität in die Anästhesie in Dillingen kam. "Sie haben immer angemahnt, dass moderne Technik Einzug hält und sind damit nicht nur auf Gegenliebe gestoßen." Doch mit dem Ehrgeiz, den er auch als Marathonläufer zeigte, habe er wichtige Dinge umgesetzt - "teilweise als Einzelkämpfer". Das vielleicht größte Lob bekam der 1942 in Gronig geborene Simon jedoch von seinem Nachfolger als Chefarzt für Anästhesie. "Die Abteilung ist sehr, sehr gut aufgestellt", sagte Dr. Stefan Otto (50), der in dieser Position bereits in den Marienhaus-Kliniken St. Elisabeth Saarlouis und St. Michael Völklingen tätig ist."Extremer Wandel"Dass die Träger Caritas und Marienhaus nach dem kaufmännischen Bereich nun auch auf ärztlicher Ebene zusammenarbeiten, begründete Marienhaus-Geschäftsführer Franz-Josef Backes mit dem "extremen Wandel der Krankenhaus-Landschaft". Den Veränderungen müsse sich jede Einrichtung stellen, alle seien gefordert, nach "kreativen Möglichkeiten" zu suchen, wie Kosten reduziert werden können, ohne Qualität zu verlieren. Einen Mann von Qualität aber hat das Dillinger Krankenhaus verloren, das wurde bei der Feierstunde überdeutlich. Tochter Anna Simon, ausgebildete Schauspielerin, brachte es humoristisch-ergreifend auf den Punkt, als sie ganz zum Schluss ein Loblied sang auf ihren Vater, "den Besten im Schlafenlegen weit und breit".

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