Westwallmuseum Westwallmuseum Dillingen eröffnet am Sonntag die Saison

Dillingen · Das Museum Bunker 20 in Dillingen öffnet zur neuen Saison seine Pforten.

 Blick in die Bunkeranlage des Dillinger Westwallmuseums

Blick in die Bunkeranlage des Dillinger Westwallmuseums

Foto: Johannes Dräger

Das Westwallmuseum Bunker 20 in Dillingen an der Annastraße öffnet am kommenden Sonntag, 2. April, ab 14 Uhr wieder seine Panzertüren für die Besucher. Wie Johannes Dräger für das Museum berichtet, gehe dieses nun – anfangs belächelt – schon in sein 15. Jahr.

Zum Hintergrund: Der von 1936 bis 1940 gebaute Westwall war eine befestigte Linie entlang der deutschen Westgrenze mit mehr als 17 000 Kampfständen unterschiedlicher Aufgaben. Allein im heutigen Saarland wurden mehr als 3100 Bunker gebaut, berichtet Dräger. Davon befanden sich in und um Dillingen 171 Anlagen.

Auf Beschluss des alliierten Kontrollrates wurden nach 1945 die meisten Bunker gesprengt. Nur wenige entgingen der Zerstörung. Einer davon ist der Bunker Nr. 20 in Dillingen. Die Anlage wurde von 2005 bis 2008 restauriert und in seinen originalen Zustand der 1940-er Jahre zurückversetzt.

Das Museum besteht aus acht restaurierten Räumen und ist mit historischen Gegenständen ausgestattet und liegt sechs Meter tief in der Erde vergraben. Die Wand- und Deckenstärke beträgt dreieinhalb Meter und besteht aus Stahlbeton.

„Im vergangenen Jahr nutzten mehr als 300 Besucher aus dem In- und Ausland die Gelegenheit zu erleben, was es heißt, sechs Meter unter der Erde unter Bomben- und Granathagel auszuharren“, berichtet Dräger. „Wo andere Museen Bilder zeigten, zeigen wir in plastischer Form, praktisch in 3 D wie es damals war. Zumindest versuchen wir das Gefühl dafür zu vermitteln.“

Das Museum zeigt, wie das Leben damals war, in seiner spartanischen Art. Während zwölf Soldaten noch vergleichsweise „großzügig“ mit dem Platz umgehen konnten, sah die Situation für die 47 Zivilisten, die dort nächtelang hockten, während draußen die Granaten einschlugen, ganz anders aus, erläutert Dräger.

Leider nage der Zahn der Zeit an den originalen Ausstellungsstücken. Daher werde dringend weiteres Ausstellungsmaterial gesucht. „Vor allem müssten wir dringend einen neuen Ofen haben, weil die Löscher an dem alten inzwischen so groß sind, dass sie nicht mehr zu reparieren sind“, stellt Johannes Dräger fest. Auch alles andere Material – auch gegen Bezahlung – sei willkommen, für wechselnde Ausstellungen.

Ab Sonntag kann das Museum wieder alle zwei Wochen – am 1. und 3. Sonntag im Monat – in der Zeit von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. Weitere Infos gibt es bei Johannes Dräger, Tel. (01 77) 2 97 28 45, oder auf

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