Fußball-Oberliga Bittere Pleiten für Dillingen und Diefflen

Dillingen/Diefflen · Die Fußball-Oberligisten FV Diefflen und VfB Dillingen haben ihre Generalproben vor dem direkten Aufeinandertreffen am kommenden Samstag verpatzt. Der VfB unterlag in letzter Minute Ludwigshafen. Der FV kassierte eine 0:7-Klatsche.

 Niclas Judith (links im Zweikampf mit Ludwigshafens Rik Hiemeleers) brachte den VfB Dillingen mit 1:0 in Führung und bereitete das 2:1 vor. Doch trotz insgesamt dreimaliger Führung reichte es für den VfB nicht zum Sieg.

Niclas Judith (links im Zweikampf mit Ludwigshafens Rik Hiemeleers) brachte den VfB Dillingen mit 1:0 in Führung und bereitete das 2:1 vor. Doch trotz insgesamt dreimaliger Führung reichte es für den VfB nicht zum Sieg.

Foto: Oliver Altmaier/www.oliveraltmai

Das mit Spannung erwartete Lokalderby der Fußball-Oberliga am Samstag um 16.30 Uhr zwischen dem FV Diefflen und dem VfB Dillingen (Spielort: Parkstadion Dillingen) wird zum Duell der Enttäuschten und zum Krisengipfel: Beide Clubs können nicht gerade selbstbewusst ins Nachbarschaftsduell gehen – und auch die Generalprobe verpatzten beide am Wochenende.

Der VfB zog am Sonntag vor 200 Zuschauern an der heimischen Papiermühle äußerst unglücklich mit 3:4 (2:1) gegen Mitaufsteiger Arminia Ludwigshafen den Kürzeren. Für die Elf von Trainer Daniel Kiefer war es die vierte Niederlage in Folge. „Dieses Spiel hätten wir niemals verlieren dürfen“, stöhnte der Übungsleiter. „Denn wir waren nicht nur besser, sondern klar besser.“ Doch in der allerletzten Minute schoss der eingewechselte David Braun einen Freistoß zum 3:4 in den Winkel.

Lokalrivale FV Diefflen wäre einen Tag früher froh gewesen, wenn seine Begegnung beim SC Idar-Oberstein so lange offen geblieben wäre. Doch das Schlusslicht stand beim SC, der vor der Partie Vorletzter war, schon nach einer halben Stunde auf verlorenem Posten. Da lag der FV vor 300 Zuschauern mit 0:3 hinten – und Torwart Enver Marina hatte wegen einer Tätlichkeit Rot gesehen. „Wir waren von der ersten Minute an verunsichert und kamen gar nicht in die Zweikämpfe“, musste FV-Trainer Thomas Hofer zerknirscht zugeben.

Beim Platzverweis von Marina war der 41-Jährige von einem Gegenspieler angegangen worden. Der Schlussmann ließ sich dann zu einem Tritt hinreißen. Marina wird das Derby gegen den VfB damit verpassen. Für ihn wird dann Francesco Migliara zwischen den Pfosten stehen.

Der kam auch in Idar-Oberstein in die Partie – und hielt den auf die Tätlichkeit von Marina folgenden Strafstoß. Danach mussten die in Unterzahl spielenden Gäste aber noch vier Gegentreffer hinnehmen. Fast eine halbe Stunde lang spielte Diefflen sogar zu Neunt. Denn kurz nachdem Hofer zum dritten Mal gewechselt hatte, verletzte sich Verteidiger Hussein Ali und konnte nicht mehr weiter machen.

Der FV, der vergangene Runde sensationell Fünfter wurde, ist damit das einzige Team der Liga, das noch keinen Zähler auf der Habenseite hat: „Wir haben null Punkte, die wenigsten Tore geschossen und die meisten kassiert. Irgendetwas muss jetzt passieren“, meinte Hofer nachdenklich. Viele kleine Faktoren, unter anderem dass seine Elf bislang fast jedes Mal frühe Gegentore hinnehmen musste, hat der 35-Jährige als Gründe für die Talfahrt ausgemacht.

Ob Diefflen noch einmal personell nachlegt (bis zum 31. August möglich) ist noch nicht entschieden. Hofer: „Wir halten zwar Augen und Ohren offen. Aber jemand, der finanziell und ins Mannschaftsgefüge passt, ist schwer zu finden.“

Während Diefflen derzeit vorne und hinten enttäuschte, stimmte beim VfB Dillingen im Heimspiel gegen Ludwigshafen zumindest die Offensivleistung. Die Hüttenstädter spielten gut nach vorne und kamen so zu ihren drei Treffern. Den ersten zum 1:0 erzielte Niclas Judith per Elfmeter (15. Minute), nachdem der aus Diefflen gekommene Angreifer zuvor selbst im Strafraum gelegt wurde.

Nach dem Ausgleich der Arminen in der 39. Minute durch Nico Pantano ging der VfB Dillingen Sekunden vor dem Seitenwechsel erneut in Führung: Hassan Srout traf nach einer Kombination über Cheikh Cissé und Judith zum 2:1-Pausenstand.

Zehn Minuten nach der Pause glich Ludwigshafen durch Jannik Styblo zum 2:2 aus, doch erneut hatte Dillingen die passende Antwort: In der 61. Minute traf Kapitän Jannick Theobald per Flachschuss zum 3:2. Doch wieder konnten die Gäste ausgleichen. Pantano traf zum 3:3 (72. Minute). Danach spielte der VfB auf Sieg. Doch das 4:3 wollte nicht gelingen. Ganz im Gegenteil. Braun schockte die Gastgeber mit seinem Freistoß zum 3:4.

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