KEB bildet aus Wenn man beruflich nicht mehr weiter weiß

Dillingen · Berufsvorbereitende Maßnahmen haben Erfolg: Die Katholische Erwachsenenbildung Dillingen bietet etwa in ihrem Lehrgarten neue Perspektiven.

 Bei der Berufsvorbereitung im Lehrgarten bei der KEB Dillingen finden sich neue Aufgaben (von links): Philip Geier, Anleiter Rainer Schwinn, Lucas Steffen, Rene Massion und Peter Altmayer.

Bei der Berufsvorbereitung im Lehrgarten bei der KEB Dillingen finden sich neue Aufgaben (von links): Philip Geier, Anleiter Rainer Schwinn, Lucas Steffen, Rene Massion und Peter Altmayer.

Foto: Gerhard Alt/KEB

Häufig verlassen junge Leute die Schule, mit und ohne Abschluss, ohne zu wissen, wie es beruflich weitergehen soll. Einige haben eine Ausbildung abgebrochen. Bei der KEB in Dillingen haben sie die Möglichkeit, eine „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme“ (BvB) zu besuchen und sich in mehreren Berufsfeldern zu erproben. Im Einzelnen sind dies die Berufsfelder Wirtschaft/Verwaltung, Lager/Handel, Farben/Lacke, Metall, Elektro, Hauswirtschaft/Hotel- und Gaststätten, Garten- und Landschaftsbau und Kosmetik/Frisör. Ein Team von Sozialpädagogen, Bildungsbegleitern, Anleitern und Lehrern betreut die jungen Leute an fünf Tagen in der Woche über einen Zeitraum von etwa einem Jahr.

Bis Oktober haben 80 neue BvBler bei der KEB begonnen. Die Bundesagentur für Arbeit finanziert die Maßnahme. Es besteht sogar Anspruch auf Berufsausbildungs-Beihilfe, auch Fahrtkosten werden übernommen. Neben berufsspezifischen Kenntnissen werden Verhaltensweisen geübt, auch in Konflikten und gegenüber dem anderen Geschlecht und fremden Kulturen, Teamfähigkeit, Umweltbewusstsein, Pünktlichkeit. Außerdem werden Allgemeinbildung, Deutsch, Mathematik und Medienkompetenz gelehrt. Unter bestimmten Umständen können externe Hauptschulabschluss-Prüfungen absolviert werden. So haben im Sommer neun Teilnehmende den Hauptschulabschluss erworben.

BvB-Teilnehmer Peter Altmayer, 19: „Ich bin seit Anfang Oktober hier. Die Berufsfindungsphase ist für Leute wie mich, die noch nicht genau wissen, was sie machen sollen, genau richtig. Ich durchlaufe die Abteilungen Garten-/Landschaftsbau, Farbe und Gestaltung und Metall. Im Garten habe ich in der kurzen Zeit schon viel gelernt.“ Altmayer hat an der Realschule die Mittlere Reife gemacht und am TGBBZ das Fachabitur abgelegt. Ein Studium komme für ihn nicht in Frage, von Schule habe er erst einmal genug und möchte handwerkliche Fertigkeiten erwerben. „Es könnte sein, dass ich mich beruflich in die Richtung Garten- und Landschaftsbau bewege. Hier schafft man gerne, das ist ganz klar.“

„BvB finde ich persönlich sehr wertvoll“, sagt Rainer Schwinn, Anleiter im Gartenbau. „Hier sind viele Jugendliche dabei, die Geschick haben, aber einer gewissen individuellen Förderung bedürfen. Wenn diese Geschichte läuft und die jungen Leute Interesse an ihrer Arbeit haben, dann finden sie auch einen Ausbildungsplatz.“ Schwinn weiß, wie es in den Unternehmen zugeht. Da herrsche oft Termindruck. „Im Unterschied dazu kann ich mir hier als Anleiter für jemanden Zeit nehmen, wenn nötig ihm auch etwas mehrfach erklären und zeigen. Das hilft ihm dabei, Spaß an der Arbeit zu haben.“ Für alle, die sich schwer tun beim Einstieg in die Arbeitswelt, fungiert die KEB als Brückenbauer – mit Erfolg.

Stefan Ziegler, stellvertretender Geschäftsführer und Bereichsleiter, erklärt: „Wir haben seit dem vergangenen Herbst 92 Jugendliche und Erwachsene eine berufliche Perspektive geben können.“ 56 sind in Ausbildung, zwei haben ein Studium begonnen, vier absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr, 13 haben eine Arbeitsstelle gefunden, sieben besuchen eine weiterführende Schule, neun haben eine Einstiegsqualifizierung begonnen, und einer hat sich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden.

Weitere Informationen gibt es bei der KEB gGmbH, Kerstin Paulus, Telefon (0 68 31)76 02-6 10 E-Mail: kerstin.paulus@keb-dillingen.de.

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