Musikverein Dillingen-Pachten Reigen aus Jazz, Marsch und Rock’n’Roll

Dillingen · Vielfalt war angesagt beim großen Benefizkonzert des Musikvereins Dillingen-Pachten in der Stadthalle.

 Das Große Orchester des Musikvereins Dillingen-Pachten beim Benefizkonzert in der Stadthalle Dillingen.

Das Große Orchester des Musikvereins Dillingen-Pachten beim Benefizkonzert in der Stadthalle Dillingen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Mit olympischem Geist beseelt eröffnete der Musikverein Dillingen-Pachten am Sonntagabend sein Benefizkonzert. Das dazu passende Musikstück „The Olympic Spirit“ stammt von Erfolgskomponist John Williams und war Eröffnungsfanfare der Sommerspiele 1988 in Südkorea. „Seien Sie gespannt, was Sie heute erwartet, wir sind es auch“, begrüßte Moderator Franz-Josef Kopp das Publikum in der gut besuchten Dillinger Stadthalle. Mit einer ordentlichen Prise Humor führte er durch das Programm. Den stimmungsvollen Ausflug in die „Red Rock Mountain“ begann das 55-köpfige Große Orchester mit Fanfaren der Blechbläser. Lyrisch und zunehmend rhythmischer entwickelte sich die Musik von der Abenddämmerung im Gebirge bis zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen. Bis das Bergmassiv in einem imposanten Finale erstrahlte. Höfische Grazie und verspielter Übermut im Leben der Kaiserin Elisabeth, Sissi, überlagerten die Musiker zunehmend mit bedrückenden Bläsersätzen. Selbst ein Walzerrhythmus wurde verwoben mit der düsteren Atmosphäre des Mordes an der österreichischen Regentin.

Das Benefizkonzert erfolgte zugunsten der Kooperation mit der Sophie-Scholl-Schule. Dort existiert seit etwa drei Jahren eine Bläserklasse. Sie ist Teil des Schülerorchesters im Musikverein Dillingen-Pachten. Das bestritt mit rund 15 jungen Musikerinnen und Musikern unter Dirigent Franz-Josef Kopp den Abschluss des ersten Programmteils. In „Ode an Europa“ erklang die Hymne der EU. Gemächlich streifte das Schülerorchester durch „Kalahari“ von Luigi di Ghisallo, wie Tierwanderungen in der afrikanischen Savanne. Kraftvoll und mit aggressiven Passagen entfesselten sie einen nächtlichen Gewittersturm in der dämmrigen Stadthalle. Mit einer Zugabe aus poppigen Klängen bedankten sich die jungen Musiker für den begeisterten Applaus.

Die Musikerinnen und Musiker boten ein abwechslungsreiches und gut gespieltes Konzert. Was jedoch immer wieder störte, waren quietschende, knarrende und klappernde Holztüren des Saales.

Mit Elementen aus Funk, Jazz und Soul führte das Große Orchester in den zweiten Teil. All das entfalteten sie mit „In the Stone“ von Earth, Wind and Fire. Bei „Feeling Good“ von Anthony Newley und Leslie Bricusse entlockte Solo-Posaunist Lothar Kopp seinem Instrument die soullastigen Melodien. Unter Dirigent Thomas Kopp entfesselte das Orchester imposante Weltraumabenteuer mit „Star Wars“. Bei dem durch US-Komiker Jerry Lewis bekannt gewordenen Schreibmaschinen-Gag von „Typewriter“ saß Perkussionist Peter Riem am Laptop. Und von Gospel über Blues bis Rock‘n’Roll spielten die Musiker eine Sammlung bekannter Elvis-Hits. Als Belohnung für den reichen Applaus folgten der Marsch „Hohenfriedberger“ und „Tulpen aus Amsterdam“. Den Ausklang bildeten Rock‘n’Roll-Melodien im sich leerenden Saal.

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