Bei Wildschweinattacken ist die Stadt Dillingen machtlos

Dillingen · Großen Schaden haben Wildschweine bei Dieter Faßbender in Dillingen angerichtet. Kein Einzelfall: In der Bamberger Straße fühlen sich die Tiere wie zu Hause. Stadt und Anwohner fordern Maßnahmen des Jagdpächters.

 Wildschweine haben den Garten von Dieter Faßbender aus Dillingen vollständig umgepflügt. Foto: Rolf Ruppenthal

Wildschweine haben den Garten von Dieter Faßbender aus Dillingen vollständig umgepflügt. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Wildschweine haben in dieser Woche den Garten von Dieter Faßbender in der Bamberger Straße in Dillingen verwüstet. Und der 73-jährige Rentner ist sauer: Die Schwarzkittel haben nicht nur den gesamten Rasen regelrecht umgepflügt, sie haben auch den Zaun niedergemacht, der den Garten eigentlich vor den Tieren schützen soll. "Der Schaden dürfte sich auf mehrere Tausend Euro belaufen", ärgert sich Faßbender. Denn zur Wiederherstellung seines Gartens und des Zauns braucht er einen Gärtner. "In meinem Alter packe ich das nicht mehr", meint er.

Die Wildschweine suchen das Wohngebiet Pachtener Heide immer wieder heim (die SZ berichtete): In ganzen Rotten durchqueren sie vom Hüttenwald kommend das Wohnviertel und graben des Nachts die Gärten um. Selbst von Autos auf der Berliner Straße lassen sich die Schwarzkittel nicht aus der Ruhe bringen, berichtet Faßbender. In aller Ruhe überqueren sie die Fahrbahn.

Faßbender ist nicht der Einzige, der Maßnahmen gegen die Tiere fordert. Er hat die Stadtverwaltung angesprochen, ebenso die Dillinger Hütte und auch den Jagdpächter informiert.

Bürgermeister Franz-Josef Berg ist die Problematik bestens bekannt: Nicht nur, weil sie seit Jahren die Stadtverwaltung immer wieder beschäftigt; er ist auch selbst Anwohner in der Bamberger Straße und hat bei seinem Nachbarn die Schäden gesehen. "Leider häufen sich diese Wildschweinattacken", sagt Berg. "Ich habe großes Verständnis für die Geschädigten. Die Gärten sind manchmal komplett umgegraben." Die Stadtverwaltung verlangt schon seit Jahren "nachdrücklich und schriftlich", erklärt Berg, dass die zuständige Jagdbehörde hier tätig wird. Zuständig dafür, dass der Bestand der Tiere in Grenzen gehalten wird, ist dann der jeweilige Jagdpächter , in dem Fall der des Hüttenwaldes. "Wir als Stadt erwarten da von der Jagdbehörde auch einen gewissen Druck auf den Pächter", unterstreicht Berg. Die Stadt selbst könne weiter nichts unternehmen; er rät den Hausbesitzern, Vorsorge zu treffen, etwa durch massive Zäune.

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