Bei Regen 65 Kilometer auf einem unbekannten Pfad gepilgert

Limbach/Klausen · 16 Stunden durch den Regen von Limbach ins 65 Kilometer entfernte Trittenheim gewandert – für Rudolf Schäfer und seine Freunde war das eine ebenso harte wie schöne Pilgerreise.

 Die Limbacher Walking-Gruppe vor der Klausener Kirche, darunter auch die Extremsportler Rudolf Schäfer (Zweiter von links), Dieter Christ (oben Mitte), Franz Klesen (unten), Elisabeth Weber und Agnes Klesen (Dritte und zweite von links). Foto: privat

Die Limbacher Walking-Gruppe vor der Klausener Kirche, darunter auch die Extremsportler Rudolf Schäfer (Zweiter von links), Dieter Christ (oben Mitte), Franz Klesen (unten), Elisabeth Weber und Agnes Klesen (Dritte und zweite von links). Foto: privat

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"Je länger es dauert, desto schwerer wird es. Aber auch schöner, weil man weiß, dass man es schafft" - Nordic-Walker Rudolf Schäfer, 63, aus Gresaubach hat wieder eine große Tour hinter sich. Mit 65 Kilometern nicht seine weiteste, aber die bislang härteste: "Morgens um vier Uhr mit Kopflampen in Limbach weg und abends um 20 Uhr mit Kopflampen in Trittenheim an" - 16 Stunden nur Regen, und das auf einem unbekannten Pfad. Er führte nach einer Übernachtung und weiteren zwölf Kilometern am nächsten Morgen in die Wallfahrtskirche nach Klausen an der Mosel.

Dabei waren Limbacher Sportfreunde: Streckenplaner Dieter Christ, 54, Elisabeth Weber, 59, Agnes Klesen, 67, und Franz Klesen, 69. Und natürlich das Navigationssystem, das man "Maria" nannte und das zur Freude aller tatsächlich half, auf dem rechten Weg zu bleiben. Der ging ab Lockweiler ausschließlich durch den Wald und war bester Boden für Bewegungsdrang und spirituelle Erfahrung. Niemand hing durch, alle kamen gesund und munter ans Ziel. Die Gruppe kennt sich seit zehn Jahren und harmoniert auf einer Wellenlinie, was sicher dazu beitrug, diese Extremtour zu schaffen. Rudolf Schäfer möchte sie nicht gleich jedem empfehlen, plädiert aber leidenschaftlich für das sportliche Gehen mit Stöcken.

Schäfer, in jungen Jahren Fußballer und später Tennisspieler, gehörte in den frühen 1980er Jahren zu den Pionieren der Lebacher Laufbewegung, rannte den Marathon in 2:52 Stunden und die 100 Kilometer in 8:02 Stunden. Mit 50 Jahren zwang ihn eine schwere Knieverletzung beim Fußball zum Innehalten. Schäfer trat danach kaum kürzer, sondern nur langsamer. Und wurde zum Vorreiter der Nordic-Walking-Bewegung an der Saar. Mit 25 Mitstreitern und ganz ohne Verein geht er regelmäßig den "Großen Horst" und die Wanderwege der Heimat.

Bei Veranstaltungen sammeln die Sportler für mildtätige Zwecke, haben schon 35 000 Euro "ergangen". Bewegung in der Natur ist die beste Reinigung für Körper und Geist", empfiehlt Rudolf Schäfer als Mittel gegen Trübsinn im Herbst.

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