Babelsberg statt Schweizer Alpen

Diefflen · Kurz vor Ende der Transferperiode sicherte sich Fußball-Oberligist FV Diefflen mit Kevin Feiersinger einen prominenten Neuzugang. Dass der Transfer zustande kam, hat der FV einer Verletzung des ehemaligen U15-Nationalspielers zu verdanken.

 Großer Markt statt Marienplatz: Kevin Feiersinger wohnt nach seinem Gastspiel in München mittlerweile in Roden. Am Mittwoch traf er im Pokal für seinen neuen Verein Diefflen gleich doppelt. Foto: rup

Großer Markt statt Marienplatz: Kevin Feiersinger wohnt nach seinem Gastspiel in München mittlerweile in Roden. Am Mittwoch traf er im Pokal für seinen neuen Verein Diefflen gleich doppelt. Foto: rup

Foto: rup

Viele staunten nicht schlecht, als der FV Diefflen am Montag vor einer Woche die Verpflichtung des ehemaligen U15-Nationalspielers Kevin Feiersinger bekannt gab. Feiersinger wechselte von der Jugend des FC Ensdorf zum 1. FC Saarbrücken und von dort zum FC Bayern München , wo er in der U17 und U19 spielte. Weitere Vereine waren der FC Augsburg sowie die SV Elversberg . An diesem Samstag um 16 Uhr feiert der Neuzugang nun seine Heim-Premiere im Trikot des Fußball-Oberligisten. Dann empfängt der 22-jährige offensive Mittelfeldspieler mit seinem Club den SV Gonsenheim.

Über seinen Wechsel an den Babelsberg sagt er: "Für mich ist es keine schlechte Idee, nach Diefflen zu kommen. Denn ich brauche endlich wieder Spielpraxis über 90 Minuten", meint der Neffe von Wolfgang Feiersinger , dem ehemaligen Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund . Denn die hatte er in den vergangenen beiden Jahren kaum. Rückblick: Im Sommer 2012 kam der in Roden wohnende Feiersinger vom SVN Zweibrücken zur SV Elversberg . Unter Trainer Jens Kiefer schlug er groß ein. Fünf Treffer in den ersten Begegnungen. Damit hatte er großen Anteil daran, dass die SVE an der Tabellenspitze der Regionalliga stand. Doch dann zog sich Feiersinger im Oktober einen Kreuzbandriss zu. Als der Mittelfeld-Akteur ein Jahr später wieder richtig fit war, da war Elversberg Drittligist. Aber Kiefer war auch nicht mehr Trainer. Nachfolger Dietmar Hirsch setzte nicht mehr auf ihn und so durfte der 22-Jährige nur noch in der zweiten Mannschaft ran - wenn überhaupt. Im Sommer dieses Jahres befand sich Feiersinger auf Vereinssuche. "Unter anderem war ich beim italienischen Zweitligisten Brescia Calcio und beim Schweizer Zweitligisten Lausanne Sport", berichtet er. Lausanne wollte ihn auch verpflichten, doch dann schlug wieder das Verletzungspech zu. "Ich habe mir die Bänder im Fuß gerissen, der Transfer kam nicht zustande", meint Feiersinger. Wind davon bekam der FVD-Sportvorsitzende Ralf Jung. Er kontaktierte den 22-Jährigen und wurde mit ihm handelseinig. So kickt der Mittelfeld-Akteur jetzt am Babelsberg statt in den Schweizer Alpen .

In der Nähe der Alpen hatte Feiersinger auch seine bislang bedeutendste Station als Spieler. In der U17 und in der U19 spielte er für die Bayern in der Junioren-Bundesliga. "Damals habe ich im Internat unter anderem mit David Alaba zusammengewohnt", erzählt Feiersinger. "Da war noch nicht abzusehen, dass David so weit nach oben kommen würde. Er hat erst ein paar Jahre später einen Riesensprung gemacht", erinnert sich Feiersinger an den Weggefährten, der 2013 über den Champions-League-Sieg jubelte.

Jubeln würde auch Feiersinger gerne an diesem Samstag - und zwar über einen Sieg gegen Gonsenheim. Doch das wird nicht einfach. Denn der Gegner steht mit 15 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. Diefflen ist mit fünf Punkten auf Rang 15. Immerhin konnte Diefflen nach dem mäßigen Saisonstart in der Oberliga am Mittwoch im Saarlandpokal mit einem 6:1-Sieg beim SV Geislautern Selbstvertrauen tanken. Zweifacher Torschütze: Kevin Feiersinger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort