Auf der Jagd nach der Wurstspitze

Dillingen. Wenn's um die Wurst geht, sind Myriam und Bernd Scherer vorne dabei. Das Pachtener Metzger-Ehepaar war bereits 2007 für die beste Blutwurst Deutschlands prämiert worden. Jetzt bestätigte ihnen das "Feinschmecker"-Magazin, dass sie auch bei der Jagdwurst zu den besten Adressen zählen

 Die Pachtener Bernd und Myriam Scherer mit ihrer ausgezeichneten Jagdwurst. Foto: Thomas Seeber

Die Pachtener Bernd und Myriam Scherer mit ihrer ausgezeichneten Jagdwurst. Foto: Thomas Seeber

Dillingen. Wenn's um die Wurst geht, sind Myriam und Bernd Scherer vorne dabei. Das Pachtener Metzger-Ehepaar war bereits 2007 für die beste Blutwurst Deutschlands prämiert worden. Jetzt bestätigte ihnen das "Feinschmecker"-Magazin, dass sie auch bei der Jagdwurst zu den besten Adressen zählen. Nur fünf andere Metzger im Saarland schafften den Sprung unter Deutschlands Top 400 im Märzheft des führenden Journals für Essen und Trinken: in Völklingen, Wadern, St. Ingbert und zwei in Homburg. "Wir können nicht immer siegen. Aber nicht in die Liste zu kommen, könnten wir uns keinesfalls erlauben", gibt sich Bernd Scherer, der die 1963 von seinem Vater gegründete Metzgerei seit 1993 führt, qualitätsbewusst. Daher machte er auch bei dem Wettbewerb mit, als es mit der Jagdwurst diesmal eher um ein Nischenprodukt ging: "vielleicht aus norddeutscher Sicht der Hamburger Redaktion etwas Exotisches, im Südwesten ein Standardprodukt". Mit 40 Kilo pro Woche liegt die Jagdwurst selbst unter den Brühwürsten auf einem hinteren Platz im Pachtener Geschäft. "Gezielt für Jagdwurst kommt kaum jemand zu uns", erzählt Myriam Scherer, "da muss der Kunde schon vor der Theke stehen, um auf die Idee zu kommen - meist nehmen sie nur 100 oder 200 Gramm."Zur Verköstigung schickten Scherers ein Kilo Jagdwurst nach Hamburg: "In Trockeneis-Styroporkisten ist das problemlos", schließlich bieten sie ihre Frischware auch per Postversand an. Die legendäre Blutwurst ging bis nach Aachen und Bayern. Als Zweites kam ein anonymer Probekäufer vorbei, kaufte Jagdwurst vom Tage und testete die Beratung im Geschäft. Überraschend kam ein zweiter unangemeldeter Besuch: Lebensmittelkontrolleure wollten ausgerechnet ebenfalls Jagdwurst testen. "Nach chemischer und geschmacklicher Prüfung haben wir auch von amtlicher Seite die volle Punktzahl erhalten", berichten Scherers stolz. Jagdwurst ist Brühwurst aus feinem Kalbsbrät und magerem Schweinefleisch. "Pfeffer und Knoblauch betonen die Geschmacksnote", verrät der Metzger, der nur eigene Mischungen aus Naturgewürzen verwendet. Im Ofen gebacken statt gebrüht, nennt sich dasselbe Wiener Hackbraten. Die Metzgerei Scherer sitzt in der Pachtener Bahnhofstraße 8, Telefon (06831) 7 16 00. www.metzgerei-scherer.comMeinung

Qualität als Geschäftsmodell

 Die Pachtener Bernd und Myriam Scherer mit ihrer ausgezeichneten Jagdwurst. Foto: Thomas Seeber

Die Pachtener Bernd und Myriam Scherer mit ihrer ausgezeichneten Jagdwurst. Foto: Thomas Seeber

Von SZ-RedakteurHarald Knitter Bismarck wird zitiert: Bei zwei Dingen sollte man nicht zusehen, wie sie gemacht werden - Wurst und Gesetze. Über den nicht tadellosen Gesetzgebungsprozess macht er sich lustig, indem er voraussetzt, dass jeder zustimmt, was die Wurst angeht. Ist die etwa im Gegensatz zum edlen Braten nur Resteverwertung, bei der "alles wurstegal" ist? Im Gegenteil: Gerade wo der Augenschein beim verarbeiteten Fleisch nicht genug über die Güte verrät, ist wichtig, dass nur geprüfte Qualität in der Theke liegt, die artgerechte Tierhaltung in der Region, humane Schlachtung und hygienische Zubereitung mit Naturgewürzen garantiert. Die Metzgerei Scherer beweist seit Jahren, dass Qualität wirtschaftlich ist. Es wäre schön, wenn noch andere Metzger es auf die Top-Liste schafften.

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