Ausstellungen Gegensätze in Bildern als Ganzes gefasst

DILLINGEN · Angela Pontius aus Wadgassen stellt unter dem Titel „Begebenheiten & Befindlichkeiten“ in der KEB-Galerie in Dillingen einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens aus.

 Die Malerin Angela Pontius aus Wadgassen bei der Vernissage zur ihrer Ausstellung bei der KEB in Dillingen

Die Malerin Angela Pontius aus Wadgassen bei der Vernissage zur ihrer Ausstellung bei der KEB in Dillingen

Foto: Gerhard Alt

Begebenheiten in der Literatur, der Bibel, der Musik und im Alltag lösen Befindlichkeiten aus – und umgekehrt. Die Wadgasser Künstlerin Angela Pontius setzt beides ins Bild in Tusche-, Kreide- sowie Keramikarbeiten. „Begebenheiten und Befindlichkeiten“ lautet der Titel der Ausstellung von knapp 50 Werken in der Galerie der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus in Dillingen. Vor großem Publikum eröffnete sie der KEB-Vorsitzende Horst Ziegler. Florian Schwarz spielte Klavier, unter anderem „Clair de Lune“ von Claude Debussy; das von tiefem Blau bestimmte Bild, dem die Künstlerin diesen Titel gab, hing neben dem Klavier.

„Es ist mir wichtig, dass meine Bilder Titel tragen, dann kann sich der Betrachter besser orientieren“, erklärte Angela Pontius zur Einführung in die Ausstellung. Die Bildtitel (wie „Erlkönigs Töchter“, „Ohne das Tier in uns“, „Marionettenspielers Albtraum“, „Weise von Liebe und Tod“, „Die Frau, die glaubte davonzureiten“) lenken vielleicht in eine Richtung, legen jedoch keine Interpretation fest. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Angela Pontius in ihren Bildern Gegensätzliches zu einer Ganzheit zusammenfügt, Widersprüche aushält und vordergründige Harmonie vermeidet.

So nutzt sie als Künstlerin die Chance, über die verschiedensten Begebenheiten zu reflektieren, sie in unterschiedlicher Befindlichkeit zu erleben und schließlich in Bildern mitzuteilen.

Plakative Botschaften sind ihre Sache nicht. Sie nimmt sich sogar als Autorin zurück, überlässt ihre Werke ihrer eigenen Wirkung auf andere, legt jedoch großen Wert auf Zusammenhang. Das ist buchstäblich zu verstehen.

Die Bilder hängen thematisch zusammen; so gehören mehrere zu größeren Zyklen wie „Venice“, „Marionettenspieler“, „Menschen südlich“. Aber jedes Bild steht für sich und kann Ausgangspunkt für ganze Assoziationsketten oder neue Erzählungen sein.

Dieser subtile Umgang mit Motiven und Gegensätzen, realen und fiktiven, spiegelt sich in den verwendeten Techniken wider. Da treffen Improvisation und Komposition, Intuition und Konstruktion, Zufall und Zielgerichtetheit aufeinander. Feine Linien, wie ziseliert, aber mit Kreide gezogen, treffen auf starke, manchmal auch zarte, an Aquarelle erinnernde, mit dickem Pinsel aufgetragene Tusche. Helle Farben, nicht selten auch unbemalte Untergründe, kontrastieren mit dunklen.

Die Bilder sind farbig, aber nicht bunt. Sie behalten meist den Charakter von Zeichnungen. Die Reliefs und Assemblagen aus Keramik legen Zeugnis von ihrer irdenen Herkunft ab, sind zurückhaltend bemalt und glasiert und von leichtem Humor – wie das Sängertrio unter dem Titel „Gesang im Feuerofen“ - bestimmt. Nach der Vernissage bei der KEB in Dillingen freute sich Angela Pontius: „So eine angenehme, aufmerksame Atmosphäre!“ Angenehm und aufmerksam – das kennzeichnet auch die Ausstellung insgesamt.

Die Ausstellung ist bei der KEB in Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14, bis 30. August, Montag bis Donnerstag von 8 bis 16, Freitag von 8 bis 13 Uhr. Am Freitag, 30. August, 13.30 Uhr, führt Angela Pontius durch ihre Ausstellung. Anmeldung unter Telefon (0 68 31) 76 0 20.

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