Alte Zeiten werden wieder lebendig

Auch die nunmehr vierte Bilderausstellung des Heimatvereins Erbringen in der Erwringer Scheier zog viele Besucher an und wurde zu einem Erfolg. Hierzu trugen wieder die beiden Mitglieder Ingo Thiel und Werner Fontaine mit großem Engagement bei.

Es konnten rund 170 kommentierte Fotos aus Erbringen, vorwiegend aus den Kriegsjahren 1942 bis 1945 zusammengetragen und präsentiert werden.

Personen bei Ereignissen

Sie zeigten Einzelpersonen, Gruppen und Familien bei Ereignissen wie Hochzeiten und geselligen Treffen, zeitgenössische Gebäude- und Dorfansichten sowie Kriegserinnerungen. Auch nach der letzten Ausstellung eingegangene, bisher noch nicht der Öffentlichkeit gezeigte Fotos aus den Jahren vor 1942 wurden vorgestellt.

577 Einwohner vor dem Krieg

"Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Erbringen ein kleines Dorf mit 577 Einwohnern. 36 von ihnen verloren im Krieg ihr Leben, davon waren sieben gerade mal 19 Jahre alt. Daher haben wir in Gemeinschaftsarbeit die Kriegsopfer in einer gedruckten Chronik mit Totenbildchen und Fotos gewürdigt. Die intensiven Recherchen waren nach so langer Zeit nicht einfach", erklären Thiel und Fontaine. Sie können stolz auf ihr rund 40 feste Seiten im Format 20 x 20 cm umfassendes, inhaltlich und optisch gelungenes Schriftwerk sein, das zum Preis von nur fünf Euro zum Kauf angeboten wurde.

Sammeln von Bildern

"Begonnen hat es bei mir vor etwa 40 Jahren, als ich mit der Ahnenforschung und auch mit dem Sammeln von Bildern begann, wo dann auch einige dieser Totenbildchen dabei waren. Als dann meine Tante Gretchen (Roth) mir eines Tages einen Packen dieser von ihr akribisch gesammelten Bildchen mit den Worten ‚Hier hast du sie, denn ich denke bei dir sind sie gut aufgehoben' übergab, war dies für mich ein neuer Impuls, etwas Sinnvolles zu machen, und ich sammelte von da an gezielt", erzählt Thiel. Es wurde eine enorme Arbeit.

Buch über die Gefallenen

"Jetzt, da auch die Jahre bis 1945 auf dem Programm der Ausstellung standen, kam dann der Gedanke, über die Gefallenen des Ortes ein Buch zu machen, und Werner Fontaine hat dabei mit mir zusammengearbeitet", berichtet er weiter. Sein Dank gilt Ortsvorsteher Daniel Minas, ohne dessen Unterstützung es nicht möglich gewesen wäre, die Broschüre so günstig anzubieten.

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