25 000 ausgemusterte Brillen gehen auf die Reise nach Afrika

St. Wendel/Dillingen. Wohin mit alten Brillen, die nicht mehr gebraucht werden? Sie verschwinden oft in den Tiefen von Kramschubladen oder in irgendeiner Ecke des Schrankes, werden weggeworfen oder beim Optiker abgegeben. Ausgemusterte Sehhilfen sind jedoch längst nicht nutzlos, wie der Rotary Club St. Wendel beweist

 Mischa Schaeffer und Helmut Mühlhöfer von Möbel Müller und Jürgen Bard sowie Michael Roos vom Rotary Club (von links) mit einer kleinen Auswahl an gestifteten Brillen. Foto: Heike Theobald

Mischa Schaeffer und Helmut Mühlhöfer von Möbel Müller und Jürgen Bard sowie Michael Roos vom Rotary Club (von links) mit einer kleinen Auswahl an gestifteten Brillen. Foto: Heike Theobald

St. Wendel/Dillingen. Wohin mit alten Brillen, die nicht mehr gebraucht werden? Sie verschwinden oft in den Tiefen von Kramschubladen oder in irgendeiner Ecke des Schrankes, werden weggeworfen oder beim Optiker abgegeben. Ausgemusterte Sehhilfen sind jedoch längst nicht nutzlos, wie der Rotary Club St. Wendel beweist. "Brillen für Afrika" heißt seine Hilfsaktion, die er gemeinsam mit Möbel Müller aus Dillingen regelmäßig organisiert. 25 000 Brillen gingen am Freitag auf Reisen, erster Zwischenstopp war im etwa 300 Kilometer entfernten elsässischen Hirsingue. Von dort aus werden die Brillen in die Welt geschickt, dahin, wo sie dringend benötigt werden. Der Rotary Club St. Wendel hatte die Idee, Möbel Müller die logistischen Voraussetzungen für diese Hilfsaktion. Der Kontakt kam über Michael Roos vom Rotary Club und Mischa Schaeffer, Geschäftsführer des Dillinger Möbelhauses. Beide sind befreundet. Und als Roos von der Brillenaktion erzählte, die zunächst im Raum St. Wendel gestartet wurde, machte Schaeffer spontan das Angebot, die Aktion landesweit auszubauen. Da die Mitarbeiter des Möbelhauses saarlandweit die Waren ausfahren und vor Ort Service bieten, sollte es kein Problem sein, saarländische Optiker anzufahren und ausgemusterte Brillen einzusammeln. Gesagt, getan und viele Optiker unterstützen die Aktion. Der erste große Hilfskonvoi startete 2006 mit einer stolzen Ladung von 13 000 Brillen ins Elsass, zwei Jahre später waren es schon 20 000 Brillen. Und auch in diesem Jahr ist die Zahl um 5000 zusätzlichen Brillen nochmals getoppt worden. Gut verstaut in einem Kleintransporter, der von Möbel-Müller-Mitarbeiter Helmut Mühlhöfer und seinem Team gepackt wurde, brachten Schaeffer, Roos und Rotary-Mitglied Jürgen Bard die Hilfsladung auf den Weg nach Hirsingue. Dort ist der Verein "Lunettes sans Frontiere" beheimatet, der sich für die Aktion "Brillen für Afrika" stark macht. Nicht nur der Rotary Club und Möbel Müller unterstützen den Verein. Er ist europaweit eine anerkannte Hilfsorganisation. Viele Helfer sorgen dort dafür, dass die Brillen wieder in einen guten Zustand gebracht und geputzt sowie nach Stärke sortiert werden. Und von Hirsingue aus werden die Brillen dann an Bedürftige verteilt. Da der Versand nicht portofrei läuft, packten die Rotarier gleich noch eine Ladung Briefmarken dazu.

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