Kreisumweltpreis Saarlouis Die Artenvielfalt gewinnt beim Kreisumweltpreis mit

Kreis Saarlouis · Biodiversität, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, ist ein hochaktuelles Thema. Als hätte es der Kreistag gewusst: Darauf kam es auch beim Kreis­umweltpreis 2019 an.

Platz zwei gab es für diesen naturnahen und nachbarfreundlichen Vorgarten von Annette Schröder.

Platz zwei gab es für diesen naturnahen und nachbarfreundlichen Vorgarten von Annette Schröder.

Foto: Landkreis/Yannick Hoen

Ungewöhnlich, dass derartig viele Gäste auf den Besucherplätzen im großen Saal des Landratsamtes sitzen. Das dürfte, so haben es auch die Kreistagsmitglieder und der Landrat bemerkt, nicht an Tagesordnungspunkten wie Wirtschaftsplan der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landkreises gelegen haben. Und auch nicht die immer bei Kreistagssitzungen vorgesehene Bürgersprechstunde hatte die Familien angelockt.

Rekordbeteiligung

Nein, der Andrang folgte aus einer Rekordbeteiligung am Kreisumweltpreis: 29 Bewerbungen waren eingegangen, mehr denn je bei dem Preis, den der Landkreis seit dem Jahr 2000 vergibt. Das Thema hat offenbar viele angesprochen. Es lautete diesmal „Naturnaher Vorgarten“.

Der Umweltausschuss hat unter der Leitung von Klaus Engel alle Gärten an vier Bereisungstagen besucht und begutachtet. Einstimmig fielen die Entscheidungen. Erstens dass das Preisgeld auf mehrere dritte Preise mit 300 Euro, einen zweiten mit 600 und einen ersten Preis mit 900 Euro Anerkennung aufgeteilt werden sollte. Und zweitens gab es keinen Streit darüber, wer die Preisträger sein sollten.

Der Landkreis ist seit kurzem pestizidfreier Landkreis, in diesem Zusammenhang wird die landwirtschaftliche Nutzung auf den kreiseigenen Flächen zurückgefahren, um Blühflächen anzulegen, die ohne Verwendung von Pestiziden gepflegt werden. Gleiches gilt für verpachtete Flächen, auch dort muss auf chemische Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat verzichtet werden.

Landrat Patrik Lauer lobte die Teilnehmer: „Der Landkreis Saarlouis will für das Thema Umweltschutz sensibilisieren, denn jeder von uns kann der Natur etwas Gutes zu tun. Sei es durch bewusstes Einkaufen, CO2-Einsparungen oder indem man den Pflanzen und Tieren im eigenen Garten ein Zuhause gibt. Die Umweltpreisträger zeigen in diesem Jahr auf tolle Weise, wie viel man schon im verhältnismäßig kleinen Vorgarten erreichen kann.“

Schönes Zeichen gegen Steinwüsten

     Christine Roth, Gewinnerin des ersten Preises, in Ihrem naturnahen Vorgarten

Christine Roth, Gewinnerin des ersten Preises, in Ihrem naturnahen Vorgarten

Foto: Michael Roth

Und Esther Woll von den Grünen, immer engagierte Jurorin und aktiv, wenn es um Ideen für den Preis geht, ließ noch einmal spüren, wie angetan die Mitglieder des Umweltausschusses von den „vielen guten Beispielen“ waren. Nicht zuletzt, weil man ja auch in den Nachbarschaften der schönen Gärten die „Steinwüsten“ habe erleben müssen. Woll freut sich besonders, dass die Biodiversität in den ausgezeichneten Gärten zu den Gewinnern gehört. Der Erste Kreisbeigeordnete Klaus Engel, CDU, schließlich lobte die gute Organisation rund um den Preis und stellte fest: „Die Umwelt zählt zu den Gewinnern.“

Erster Preis Christine Roth, Ringstraße 44, Siersburg; zweiter Preis Annette Schröder, Zum Heuwinkel 27, Hüttersdorf, dritte Preise: Mareike und Christian Kelkel, Alte Mondorfer Straße 3, Biringen; Stefanie Mellinger, Neunkircherstraße 47, Niedaltdorf; Margarete und Michael Meyer, Konrad-Adenauer-Allee 104, Saarlouis; Werner Schug, Ringstraße 1, Altforweiler.

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