Laufen Die Lauf-Szene im Land startet neu durch

Schmelz · Viele Vereine feierten 2017 bei ihren Laufveranstaltungen Teilnehmer-Rekorde – und der Boom hält anscheinend an. Ein Volltreffer war auch die Rennserie „Läufer des Jahres“.

 Ein dicht gefülltes Starterfeld – das gab es vergangenes Jahr nicht nur hier beim Silvesterlauf in Saarbrücken, sondern bei vielen Veranstaltungen. 21 Läufe meldeten Rekordbeteiligungen.

Ein dicht gefülltes Starterfeld – das gab es vergangenes Jahr nicht nur hier beim Silvesterlauf in Saarbrücken, sondern bei vielen Veranstaltungen. 21 Läufe meldeten Rekordbeteiligungen.

Foto: Andreas Schlichter

Läuft bei uns: Wer im Sportjahr 2017 seine Laufschuhe schnüren, auf flachem Asphalt Bestzeiten erzielen oder in hügeligem Berg-, Wald- oder Wiesengelände Crosslauf-Luft schnuppern wollte, der hatte die Qual der Wahl. Die Läufe der saarländischen Leichtathletik-Vereine kamen bei Kindern, Jugendlichen und Aktiven prima an. Für jeden Geschmack war etwas dabei. „Wir haben wieder die 30 000er-Marke geknackt, lagen sogar 1000 Starter darüber. Dies ist erfreulich“, zieht Thorsten Mayer eine positive Jahresbilanz.

Nach einem Rückgang in den Vorjahren sei das Teilnehmer-Interesse 2017 spürbar gestiegen, obwohl Läufe ausgefallen seien, berichtet der Laufwart des Saarländischen Leichtathletik-Bundes (SLB). „Leider fielen auch traditionelle Veranstaltungen weg, aber bei dem Überangebot in unserem kleinen Bundesland lag die Verschlankung in der Natur der Sache“, findet Mayer. Weniger Masse, mehr Klasse. „Viele Veranstalter versuchen, ihre Läufe attraktiver zu machen, um sich von anderen abzusetzen. Die Läufer reagieren darauf und selektieren genauer“, sagt Mayer.

Kreativität ist Trumpf. Vereine, die nichts ändern, haben ein Problem. „Wenn man die Sache nur noch abwickelt, darf man sich nicht wundern, wenn die Leute davonlaufen. Vereine, die mit der Zeit gehen, haben mit ihren Läufen Erfolg“, sagt Mayer und verweist auf 21 Teilnehmer-Rekorde. Gleich drei neue Bestmarken gab es in Lebach beim Lions-Lauf (568 Starter), Stadtlauf (708) und Hoxberglauf (165). Weitere Spitzenwerte in der Region erzielten der Halloweenlauf in Oppen (737), der Saarschleife-Trail in Orscholz (716), der Saarschleifen-Land-Lauf in Merzig (639), der Haco-Stadtlauf in Wadern (576), der Crosslauf in Elm (357), die Abtei-Race in Wadgassen (187) und der Advents-Cross-Lauf in Schmelz (151).

„Der Zuwachs beim Advents-Cross ist umso bemerkenswerter, da der Nachbarverein aus Hüttersdorf diesmal kaum vertreten war. Der Aufwärtstrend macht Mut“, sagt der Vorsitzende des LC Schmelz, Claus Jericho. Mehr Starter gab es diesmal auch bei den saarländischen Titelkämpfen im Halbmarathon, Marathon, Crosslauf, Berglauf und über zehn Kilometer. „Die Wettbewerbe haben an Prestige gewonnen. In der Landesmeisterschaft-Statistik liegen wir deutschlandweit ganz vorn“, staunt Mayer. Nur Bayern hatte mehr Teilnehmer am Start.

Ein Volltreffer war der neue Cup „Läufer des Jahres“. Auf 22 Langdistanz-Strecken konnten übers Jahr Punkte gesammelt werden. Am Ende siegten Katharina Rausch (LA Team Saar, Frauen), Martina Schumacher (LC Rehlingen, Seniorinnen), Jörg Hooß (LTF Marpingen, Senioren) und Tobias Blum (LC Rehlingen, Männer). Der frisch gebackene Sieger des Saarbrücker Silvesterlaufs erklärt sich den neuen Lauf-Boom im Land so: „Der Cup trägt sicher zum Aufschwung bei. Insgesamt sind die Läufe abwechslungsreicher, der Event-Charakter wichtiger geworden. Das weckt Interesse und kommt super an“, glaubt Blum. Thorsten Mayer stimmt dem zu: „Wenn wir unsere Läufe selbstbewusst präsentieren und mit Liebe zum Detail anbieten, kann für jeden etwas dabei sein. Gemeinsam haben wir noch viel Potenzial.“

2017 gab es im Saarland 81 Läufe. 2018 werden 74 Läufe stattfinden. Folgende Veranstaltungen wird es nicht mehr geben: Grenzlandlauf in Überherrn, Nikolauslauf in Neunkirchen, Stadtlauf in Dudweiler, Litermont-Berglauf in Nalbach, Schaumberglauf in Tholey, Saarschleife-Trail in Orscholz, Lauf in die Saarlouiser Woche.

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