Um das Ehrenamt zu unterstützen Stadt Saarlouis will Vereine fördern

Saarlouis · Der Saarlouiser Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einen Hilfsfonds für das Ehrenamt auf den Weg gebracht.

 OB Demmer ist davon überzeugt, dass das Geld für den Ehrenamtsfonds gut angelegt ist.   Foto: Daniel    Reinhardt/dpa

OB Demmer ist davon überzeugt, dass das Geld für den Ehrenamtsfonds gut angelegt ist. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Auf Antrag der Koalition aus CDU, Grünen und FDP hat der Saarlouiser Stadtrat einstimmig eine Resolution zur Förderung der Saarlouiser Vereinslandschaft durch einen Ehrenamtsfonds in Höhe von 30 000 Euro verabschiedet. Die Resolution unter dem Titel „Ehrenamt als Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts stärken und unterstützen – Förderung der Saarlouiser Vereinslandschaft durch einen Ehrenamtsfonds“ soll das durch die Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogene wichtige ehrenamtliche Engagement in der Stadt bestmöglich unterstützen und die Vereine fit für die Zukunft machen.

Der Stadtrat werde ein entsprechendes Vergabegremium einrichten. Hierbei soll es einen Wettbewerb der Ideen geben und im Rahmen des verfügbaren finanziellen Budgets diejenigen gemeinnützigen Saarlouiser Vereine mit den besten konzeptionellen Überlegungen eine Unterstützung erhalten. „Beispielsweise wäre der Aufbau digitaler Mitgliederportale oder die Schaffung digitaler Mitmach-Angebote für Vereinsmitglieder besonders unterstützenswert, da auch das wichtige Thema der Digitalisierung eines der zentralen Zukunftsfelder für unsere Vereinslandschaft sein wird. Neben der Digitalisierung der Vereinsarbeit können auch Projekte und Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung sowie zur Struktur- und Innovationsstärkung gefördert werden. Insgesamt freut sich der Stadtrat jedoch über eine Vielzahl interessanter Anträge der Vereine und ist ohne Vorfestlegung offen für jedwede Art guter konzeptioneller Ideen.“

Gleichzeitig fordert der Saarlouiser Stadtrat in seiner Resolution Bund und Land auf, weiterhin durch verschiedene Initiativen insgesamt die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu verbessern und damit die Vereinsstrukturen und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.

In diesem Zusammenhang fordert der Stadtrat Bund und Land auf, die Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen zur finanziellen Entlastung der Mitglieder und Stärkung der Vereine zu unterstützen. Mitgliedsbeiträge gemeinnütziger Vereine sollen generell insbesondere für das Jahr 2021 zum Sonderausgabenabzug bei der Einkommenssteuer befristet zugelassen werden. Durch diesen finanziellen Anreiz soll dem Mitgliederschwund in den Vereinen begegnet werden soll das ehrenamtliche Engagement mehr staatliche Anerkennung erhalten.

Über die Resolution herrschte große Einigkeit im Stadtrat. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde außerdem, unter anderem als Ergebnis aus deren Vereinsdialog per Video mit Saarlouiser Vereinen (die SZ berichete), dass die Stadt für anstehende Mitgliederversammlungen der Vereine in Präsenz oder als Hybrid-Veranstaltung kostenlos Räumlichkeiten sowie Hygienemittel zur Verfügung stellt. Ebenfalls soll die Nutzung städtischer Freiflächen für die Vereine überprüft und die Hallen und Bäder, sobald dies erlaubt ist, wieder für die Vereine geöffnet werden.

Kirsten Cortez regte für die FDP außerdem an, dass ein Preis für die kreativsten und innovativsten Vereinsideen ausgelobt werden soll. Insgesamt sollen für den Fonds vorerst 30 000 Euro im Haushalt eingestellt werden. Laut Verwaltung sei dies trotz angespannter Haushaltslage möglich. Eine Aufstockung sei außerdem möglich.

Alle beteiligten Fraktionen hoben den hohen Stellenwert der Vereine und des Ehrenamtes für die Stadt Saarlouis und das Allgemeinwohl hervor. Deshalb betont die Resolution ausdrücklich, dass alle bisherigen jährlichen Vereinsförderungen der Stadt auch weiterhin uneingeschränkt flössen. Dazu zählen unter anderem die Zuschüsse an die drei Stadtverbände (Kultur, Sport und Heimatkunde) mit je 9000 Euro, die Unterstützung der Jugendarbeit mit knapp 30 000, die Energiekostenzuschüsse über 70 000 Euro, die Übernahme der Nutzungsentgelte für die Bäder über 10 000 Euro, die Übernahme Nutzungsentgelte der Hallen des Landkreises mit knapp 20 000 Euro, Investitionskostenzuschüsse über 30 000 Euro, die Leistungen des NBS für Vereine mit knapp 60 000 Euro, die Kinder- und Jugendfarm über 40 000 Euro sowie die Unterstützung Hilfsdienste über 30 000 Euro.

Oberbürgermeister Peter Demmer (SPD) stellte sich ebenfalls voll hinter die Resolution: „Nach dem Kulturfonds der Stadt ist ein Vereinsfonds nur folgerichtig. Das fällt der Stadt finanziell nicht leicht, aber ich bin davon überzeugt, dass es gut angelegtes Geld ist.“

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