Raphael Schäfer „Weil ich das aus Überzeugung mache“

Kreis Saarlouis · Raphael Schäfer von der CDU ist der Herausforderer.

 CDU-Landratskandidat Raphael Schäfer auf der Plattform des Saarpolygons: Er liebt „die großartige Aussicht“.

CDU-Landratskandidat Raphael Schäfer auf der Plattform des Saarpolygons: Er liebt „die großartige Aussicht“.

Foto: Thomas Seeber

„Das ist die falsche Frage“, antwortet Raphael Schäfer. Die Frage war: Warum tut er sich das an? Nämlich für die CDU gegen den amtierenden Landrat anzutreten. Wo doch jeder weiß, dass ein Amtsbonus meist schwer wiegt. Mal ganz davon abgesehen, dass für den 39-Jährigen früheren Leistungssportler der Wettbewerb an sich und „natürlich auch in der Politik, in der Demokratie“ dazu gehört: „Es ist die falsche Frage, weil ich die Kandidatur mit Herzblut betreibe, weil ich das aus Überzeugung mache.“

Schäfer hat ein Masterstudium in Wirtschaftsrecht absolviert. Heute ist er Mitglied des Landtages, vorher war er Büroleiter bei Innenminister Klaus Bouillon, für den Saarlouiser „eine wichtige Erfahrung“. Er denkt, dass er weiß, wie es funktioniert, das richtige Maß zwischen Kollegialität und Führung zu finden. Das Kommunale schätzt er, weil man hier „spürbar konkrete Dinge verbessern kann“.

Nachdem die CDU ihm die Kandidatur angetragen und er angenommen hatte, hat er sich lange mit seinem Programm beschäftigt. Das wurde sehr umfangreich, und er weiß, dass nicht jeder alles liest. Doch die Rückmeldungen zeigen ihm, dass „vieles wahrgenommen wird“, und mit den Videos zu seiner Bewerbung erreicht er, wie er sagt, zehntausende Leute. Von seinen Zielen berichtet er mit einem Schmunzeln („ein Schelm, wer sich dabei was denkt“), dass der modernere Internetauftritt des Landkreises ja gerade erst präsentiert worden sei.

Anderes will er aber noch erledigen: Kooperative Büros, um Gründern mit Infrastruktur zu helfen, zum Beispiel. Dieses wie vieles andere sei möglich, indem öffentliche und private Mittel verbunden und Zuschüsse eingeworben werden. Schäfer meint, der Kreis könne mit einem „Kitaplaner“ dafür sorgen, dass weniger Mehrfachbewerbungen um Plätze passieren. Er wünscht sich einen ehrenamtlichen Tierschutzbeauftragten und eine Sportlerehrung des Kreises nicht nur für Menschen mit Handicap. Beim Radverkehr schwebt ihm die „sternförmige Entwicklung“ vor – eine durchdachte Strecke nach der anderen, „wie wir es in der Stadt Saarlouis planen“. Fortentwicklung der Seniorenpolitik auf Basis „des vielen Erreichten“, des Tourismus oder des ÖPNV („ich kritisiere die Ungleichbehandlung zwischen Saarbrücken und Bereichen wie bei uns“).

Neben reichlich anderen Ideen ist da noch etwas mit der Kreisumlage sowie dem Kreistag und dessen Zusammenspiel mit dem Landrat. Schäfer hält viel davon, dass so wie in Baden-Württemberg die Bürgermeister im Kreistag sein dürfen, das führe zu niedrigeren Kreisumlagen. Schäfer möchte die „Optionen“ überprüfen. Er sieht da Verbesserungspotenzial.

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