Arbeitsmarkt Lage auf dem Arbeitsmarkt wird schwieriger

kreis Saarlouis · Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Saarlouis stieg im Vergleich zu September wenig, im Jahresvergleich aber deutlich.

 Die Arbeitsagentur rät dringend zur digitalen Weiterbildung. Sie hat Angebote dazu.

Die Arbeitsagentur rät dringend zur digitalen Weiterbildung. Sie hat Angebote dazu.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Die Agentur für Arbeit Saarland zählte im Oktober 5003 Arbeitslose im Landkreis Saarlouis. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist damit gegenüber dem Vormonat um 69 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 275 (5,8 Prozent) mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 4,7 Prozent – und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

„Die Entwicklung des Arbeitsmarktes und insbesondere die voranschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt mahnen, Weiterbildung und Qualifizierung einen sehr hohen Stellenwert einzuräumen“, appelliert Jürgen Haßdenteufel, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, sowohl an die Eigeninitiative von Arbeitnehmern wie auch an die zukunftsorientierte Personalentwicklung von Unternehmen. „Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Saarland berät, begleitet und unterstützt in finanzieller Hinsicht Weiterbildungsmaßnahmen – und dies individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse“, betont Haßdenteufel. „Das neue Qualifizierungschancengesetz eröffnet besondere Möglichkeiten, bereits beschäftigte Mitarbeiter für künftige Aufgabenbereiche fit zu machen.“

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober um 20 auf 2236 gestiegen, das war ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren reduzierte sich die Arbeitslosigkeit seit September um 37 auf 267, das waren aber 76 mehr als vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50plus waren 894 Personen arbeitslos gemeldet, 137 mehr als im Oktober 2018.

Beim Jobcenter im Landkreis Saarlouis ist die Arbeitslosigkeit im Oktober um 49 auf 2767 gestiegen. Sie lag um 273 unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist im Bereich der Grundsicherung nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 871 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 95 reduziert. Mehr als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Oktober 1406. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 53.

Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis Saarlouis im Oktober mit 7381 Personen um 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug rund 67,8 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde damit durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um weniger als ein Drittel entlastet.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde.

Die Zahl der freien Stellen ist im vergangenen Monat stark zurückgegangen. Die Unternehmen der Region haben im Oktober 322 Stellen zur Besetzung gemeldet, 114 weniger als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um mehr als ein Viertel. Seit Jahresbeginn wurden 4340 offene Stellen gemeldet, 962 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 18,1 Prozent).

 Arbeitsmarkt SLS Oktober

Arbeitsmarkt SLS Oktober

Foto: SZ/Steffen, Michael

Aktuell stehen rund 1900 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Die meisten Jobs gibt es in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen. Auch im Handel, im Baugewerbe, im Öffentlichen Dienst und im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich bestehen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.

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