Kolumne Unsere Woche Den ersten Schultag vergisst man nicht

War das eine Woche für die Kleinen! Für 1526 Kinder im Kreis Saarlouis hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, sie wurden eingeschult. Da gab es vielleicht mal ein Tränchen oder den einen oder anderen bangen Blick zu den Eltern – aber vor allem eines: gespannte Erwartung, Vorfreude und Neugierde auf das, was da jetzt kommt.

 Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Foto: SZ/Robby Lorenz

Den ersten Schultag würden die meisten niemals vergessen, das sagte eine Lehrerin im SZ-Interview. Ein Satz, der uns im Kollegenkreis mal rekapitulieren ließ – und schmunzeln. Da war der eine, der furchtbar Bammel hatte, am ersten Tag in den falschen Klassenraum zu gehen (auch wenn es nur zwei gab). Dem half der Herr Papa, indem beide tags zuvor einen Sticker vor den richtigen Saal klebten. „Ich habe die Klasse aber dann auch ohne die Hilfe des Aufklebers gefunden“, versichert der Kollege augenzwinkernd. Allerdings sei er nach den ersten Schulstunden direkt wieder zum Kindergarten geeilt, weil er die Erzieherinnen so vermisst habe.

Wir Damen (Achtung, Klischee!) hatten andere Sorgen. Ich weiß noch, dass ich mein hellblaues Kleid, hochgeschlossen und, wie ich finde, selbst für die 80er Jahre altmodisch, überhaupt nicht mochte. Das gequälte Lächeln auf dem obligatorischen Das-Schulkind-hält-die-Schultüte-Foto zeugt davon. Die Kollegin nebenan schluppte derweil am ersten Schultag etwas ungelenk über den Schulhof: Die weißen Lackschuhe, die sie unbedingt und auf jeden Fall zu diesem besonderen Anlass tragen wollte, waren viel zu groß.

Wie’s drinnen war? Die Einschulungsfeier, die erste Stunde im Klassensaal? Tag zwei und drei? Ganz ehrlich – das wusste keiner mehr. Zu lange her. Aber wir sind uns sicher: Uns ging’s damals garantiert ganz genau so wie den frischgebackenen Schulkindern dieser Woche.

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