Das Fasten ist nicht nur ein persönliches Opfer

Fasten ist ein alter Brauch, der in den meisten Weltreligionen vorkommt. Er bedeutet für die Gläubigen, den Körper vor religiösen Festen zu reinigen, ein persönliches Opfer zu bringen oder ist Zeichen von Sühne. In den Industrieländern sind die religiösen Beweggründe des Fastens allerdings in den Hintergrund getreten

Fasten ist ein alter Brauch, der in den meisten Weltreligionen vorkommt. Er bedeutet für die Gläubigen, den Körper vor religiösen Festen zu reinigen, ein persönliches Opfer zu bringen oder ist Zeichen von Sühne. In den Industrieländern sind die religiösen Beweggründe des Fastens allerdings in den Hintergrund getreten. Stattdessen ist das Fasten als Methode zum Abnehmen und das Heilfasten in der Naturheilkunde wieder in Mode gekommen. Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den sogenannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven an, vor allem die körpereigenen Kohlehydratreserven in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und -fett. Wenn zu lange gefastet wird oder Kinder und Kranke fasten, kann der Angriff auf die Energiereserven allerdings gefährlich werden. Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche, alte Menschen und Menschen mit schweren Allgemeinerkrankungen sollten daher auf das Fasten verzichten. Gesunde Menschen können nach einer Untersuchung und Überwachung grundsätzlich fasten. In jedem Fall sollte ausreichend getrunken werden - und zwar bis zu drei Liter am Tag. Außerdem sollte der Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt werden, etwa durch Obst- oder Reistage, Gemüsebrühe und Fruchtsaft. Während beim strengen Fasten vorrangig Muskeleiweiß abgebaut wird, kann beim modifizierten Fasten unter Zufuhr zusätzlicher Eiweiße eine Abnahme des Fettgewebes erreicht werden. In vielen Fällen ist das Gewicht nach dem Fasten aber schnell wieder drauf. Wer langfristig abnehmen will, sollte daher seine Ernährungsgewohnheiten umstellen. Wer fastet, nimmt viele Sinneseindrücke intensiver wahr. Fasten macht den Menschen empfindsamer für die eigentlichen Bedürfnisse. Fasten kann deshalb ein Impuls sein, seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu ändern. Ganz besonders wichtig ist die richtige Kost nach dem Fasten, denn der Organismus, besonders das Verdauungssystem, muß erst langsam wieder an das Essen gewöhnt werden. Erfahrungsgemäß kommt das Heilfasten überall da zum Einsatz, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die Leistungen des Immunsystems verbessert werden sollen. red

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