Tennis „Danke für alles“ – Nick Hardt gewinnt Finale

Saarlouis. · Das Tennisturnier „Saarland-Open“ in Saarlouis mausert sich mehr und mehr zu einem Top-Event.

 Das Finale der Saarland Open Saarlouis, dem ITF Weltranglistenturnier, gewann Nick Hardt (Foto) gegen Fabrizio Ornago.

Das Finale der Saarland Open Saarlouis, dem ITF Weltranglistenturnier, gewann Nick Hardt (Foto) gegen Fabrizio Ornago.

Foto: Peter Franz

Sonntag, sechs Minuten vor 16 Uhr auf der Tennisanlage des TC Blau-Weiß Saarlouis. Der 18-jährige Nick Hardt hat zweiten Aufschlag und „Championship-Ball“ – das heißt: Der an Position fünf gesetzte Mann aus der Dominikanischen Republik kann das Weltranglisten-Turnier „Saarland-Open“ damit für sich entscheiden. Sein Gegenüber, Favorit Fabrizio Ornago aus Italien, versucht noch einmal, Druck mit der Vorhand aufzubauen. Doch der Ball geht klar ins Aus. Hardt gewinnt und streicht 100 Weltranglistenpunke und 2160 US Dollar Preisgeld ein. „Danke für alles. Ich liebe Deutschland“, sagt er auf dem Centercourt noch auf Deutsch, wechselt in den Interviews dann aber ins Englische: „Es war eine gute Woche für mich in Saarlouis. Ich habe keinen Satz abgegeben, war immer sehr fokussiert.“

Das zeigte er auch im ersten Satz des Finales. Hardt spielte konzentriert und variabel, lief sehr viel und zog seinem sieben Jahre älteren Konkurrenten mit vielen präzisen Stopp-Bällen den berühmten Zahn. „Ich habe noch nie gegen ihn gespielt, aber ihn bei anderen Turnieren beobachtet“, sagte Hardt zur Taktik, „ich wusste, wenn ich mich auf Grundlinienduelle einlasse, habe ich keine Chance.“ Ornago reagierte genervt, haderte mit Ballkindern, unruhigem Publikum und Linienrichtern. Damit erntete er aber weder Sympathie- noch Spielpunkte und verlor den ersten Durchgang glatt mit 0:6.

Als im ersten Spiel des zweiten Satzes ein Return von Hardt gefühlt Sekunden auf der Netzkante tanzte, um dann genau auf die Auslinie im Feld von Ornago zu klatschen, schien sich auch das Spielglück seinen Favoriten ausgesucht zu haben. Zwar kam der an eins gesetzte Italiener besser ins Spiel, musste sich aber nach insgesamt 103 Spielminuten und einer Regenunterbrechung mit 4:6 geschlagen geben.

„Ich hatte schon Angst, dass der Wettergott doch kein Tennisfan ist, aber er hat nur ein Mittagsschlaf gemacht“, scherzte Turnier-Organisator Fred Becker ob des Niederschlags am Finaltag, „wir hatten bei fast idealen Bedingungen wie im Vorjahr knapp 2500 Besucher in der gesamten Woche.“

Die sahen tollen Sport auch im Doppel-Wettbewerb. Dort hatten sich bereits am Samstag die Favoriten James Frawley (Australien) und Mats Rosenkranz (Deutschland) gegen die deutsch-luxemburgische Kombination Lasse Muscheites und Tom Diederich mit 6:4 und 6:2 durchgesetzt. „Die Jungs haben herausragend gespielt. Die Abstimmung der beiden war schon sehenswert“, sagte Turnierdirektor Boris Cucka, „insgesamt war der Doppelwettbewerb dieses Mal ganz stark besetzt.“

 Kathleen Kanev aus Frankfurt (Foto) setzte sich im Damenfinal-Krimi gegen die Kölnerin Linda Prenkovic mit 5:7, 6:4 und 7:6 durch.

Kathleen Kanev aus Frankfurt (Foto) setzte sich im Damenfinal-Krimi gegen die Kölnerin Linda Prenkovic mit 5:7, 6:4 und 7:6 durch.

Foto: Peter Franz

Im mit 5000 Euro dotierten Damenturnier hatte die 19-jährige Kathleen Kanev aus Frankfurt das bessere Ende für sich. Viele der rund 400 Besucher des Herrenfinals waren auch zum Endspiel des Frauen-Ranglistenturniers geblieben. Sie erlebten einen echten Krimi zwischen Kanev und der Kölnerin Linda Prenkovic, der mit 5:7, 6:4 und 7:6 denkbar knapp für die Frankfurterin endete.

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