Ergebnis Wahlkreis Saarlouis Altmaier schlägt Maas mit fast sechs Punkten
Saarlouis · Im Wahlkreis Saarlouis 297 hat Peter Altmaier gestern bei der Bundestagswahl das Direktmandat gewonnen. Heiko Maas verliert.
CDU-Politiker Peter Altmaier hat sein Direktmandat im Bundestag verteidigt. Im deutschlandweit einmaligen Duell zweier Bundesminister siegte der Chef im Kanzleramt gegen Heiko Maas, den Bundesjustizminister von der SPD mit 38,0 zu 32,1 Prozent der Erststimmen. Erwartungsgemäß waren die acht weiteren Direktkandidaten im Wahlkreis ohne Chance. Am besten schnitt von ihnen Marilyn Heib ab. 10,8 Prozent sind ein Achtungserfolg für die Kandidatin der Linkspartei.
Zu erwarten war auch gewesen, dass Altmaier seinen Vorsprung von fast zehn Prozentpunkten, den er vor vier Jahren gegen Reinhold Jost geholt hatte, nicht ganz würde wiederholen können. Ziemlich genau sechs Prozentpunkte Differenz sind aber sehr deutlich. Beide Minister haben übrigens besser abgeschnitten als ihre Parteien bei den Zweitstimmen. Das ist allerdings bei den aussichtsreichsten Direktbewerbern häufig der Fall.
Kurz nach den ersten Hochrechnungen hat unsere Zeitung die Kreisvorsitzenden von CDU und SPD befragt. Franz-Josef Berg, CDU, meint: „Zunächst einmal sind wir die stärkste Kraft“. Doch das Ergebnis insgesamt müsse „natürlich nachdenklich stimmen“. Der Dillinger Bürgermeister ist überzeugt: „Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen.“ Was die nächste Bundesregierung betrifft, ist Berg nach den ersten Verlautbarungen des Abends noch unschlüssig. Nicht gut findet er die Absage der SPD. „Dass die Sozialdemokraten sich jetzt schon verweigern, ist bedenklich, man müsste doch erst mal miteinander gesprochen haben.“
Reinhold Jost, SPD, klingt erschüttert. „Das ist ernüchternd, und das tut auch weh“, kommentiert er das historisch schlechte Wahlergebnis seiner Partei. Aber es sei auch ein Ansporn, jetzt in der Oppositionsrolle gut zu arbeiten. Ein „weiter so“ kann es für ihn nicht geben. Es seien ja „nachweislich Erfolge unserer Politik in der Koalition bei den Menschen angekommen“, sagt er. Aber das sei „nicht bei uns eingezahlt worden“. Auch deshalb muss die SPD jetzt in die Opposition gehen, empfiehlt Jost seinen Genossen nachdrücklich.
Wahlberechtigt waren im Wahlkreis 297 Saarlouis, zu dem die Landkreise Merzig-Wadern und der Kreis Saarlouis mit Ausnahme von Lebach und Schmelz gehören, 207 416 Menschen. Knapp 80 000 davon in Merzig-Wadern, etwa 127 600 in Saarlouis. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,3 Prozent und damit um einiges höher als vor vier Jahren, als 72,9 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen waren.