Schutz und Sicherheit Dank Brandschutz sicher am Martinstag

Saarlouis · Höhepunkt vieler Martinsumzüge sind die großen Feuer. Bei denen sind eine Reihe von Sicherheitsregeln zu beachten. Darum kümmern sich meistens die Feuerwehren.

 Für kleine und große Menschen immer schön nach dem Umzug: die Martinsfeuer, wie hier in Picard

Für kleine und große Menschen immer schön nach dem Umzug: die Martinsfeuer, wie hier in Picard

Foto: Dominique Dinger/Dominique Dinger/FFW Saarlouis

Der Martinszug führt die Kinder mit ihren Laternen hin zum großen Martinsfeuer, wo es dann Martinsbrezeln gibt und Lieder angestimmt werden. Dicht mit dabei ist immer die Feuerwehr, die für Sicherheit und Ordnung sorgen soll. Worauf das Augenmerk besonders auf die Brandschutzmaßnahmen gelegt werden muss, erzählt Dominique Dinger, Löschbezirksführer der Feuerwehr Saarlouis West. Die organisiert schon seit den 50er Jahren jedes Jahr den Picarder Martinsumzug. Auch für die Sicherheit in den Orten Neuforweiler und Beaumarais ist der Löschbezirk zuständig.

„Bevor ein Martinsumzug überhaupt losgehen kann, müssen alle Teilnehmer hinreichend informiert werden. Da geht es dann beispielsweise um den Umgang mit den Fackeln“, sagt Dinger. Die sollten nicht unbedingt von Kindern getragen werden und möglichst von Hecken und natürlich anderen Umzugsteilnehmern ferngehalten werden. „Damit kein unnötiges Risiko entsteht, sollten die Leute auch von Jacken aus leicht entflammbarem Material, wie zum Beispiel Nylon, absehen“, rät Dinger.

Die Martinsumzüge müssen vom Landkreis und vom Ordnungsamt genehmigt werden. Dabei gibt es Sicherheitsauflagen, für deren Erfüllung meistens die Feuerwehr sorgt. Für den Fall des Falles halten sich also in der Regel Löschkräfte in der Nähe bereit, häufig begleiten einige Feuerwehrmänner auch den Umzug selbst.

Das Ziel der Prozession ist das oft beeindruckend große Martinsfeuer. Damit das sicher brennen kann, muss vor allem der richtige Ort dafür gefunden werden. Das heißt im Besonderen, dass der Abstand zu umliegenden Hecken und Gebäuden groß genug sein muss. Dinger: „Denn nicht nur das Feuer selbst, sondern auch seine Wärmestrahlung und der Funkenflug können zu Bränden führen.“ Das gilt vor allem, wenn es davor nicht ausreichend geregnet hat. „Einmal habe ich erlebt, wie ein ausgebüchster Funke 100 Meter von der Feuerstelle entfernt einen Buschbrand ausgelöst hat“, erinnert sich der Feuerwehrmann.

Auch der Untergrund, auf dem das Feuer brennt, spielt eine Rolle. Weniger gut sind beispielsweise Beton und Asphalt, da die Hitze die beiden Baustoffe jeweils abplatzen oder schmelzen lassen kann. Besser geeignet sind dafür einfache Wiesen oder Sand, der auch zum Schutz vorher ausgestreut werden kann. Außerdem darf das Feuer nicht zu groß werden, damit man die Kontrolle darüber nicht verliert.

Als Brennstoff eignet sich trockenes Holz besser als frisches oder gar nasses. Das brennt besser und entwickelt dabei nicht so viel Rauch. „Auf keinen Fall sollte man mit lackiertem Holz oder Kunststoffen befeuern, die setzen bei der Verbrennung nämlich giftige Gase frei“, mahnt Dinger. Zum Anzünden reichen Späne oder Papier, von Brandbeschleunigern rät der Löschbezirksführer prinzipiell ab. „Wenn es aber gar nicht anders gehen sollte, kann man schon ein wenig Benzin dazugeben. Um dann einer Verpuffung, also einer kleinen Explosion, vorzubeugen, sollte man das aber erst unmittelbar vor dem Entzünden dazugeben.“ Selbstverständlich ist zum Feuer immer ein gebührender Sicherheitsabstand einzuhalten.

Auch als einfacher Teilnehmer an einem Martinsumzug kann man seinen Beitrag zur Sicherheit leisten. „Es gilt, immer Löschmittel bereitzuhalten und die Flucht- und Rettungswege freizuhalten. Außerdem ist es wichtig, dass die Feuerstelle zu jeder Zeit bewacht wird.“

Die Frage, ob der Tag des Heiligen Martin Mehrarbeit für die Feuerwehr bedeutet, verneint Dinger: „Einen wirklich kritischen Einsatz hab ich am Martinstag bisher noch nicht erlebt.“ Das sei vor allem der guten Präventionsarbeit der Löschbezirke zu verdanken.

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