Brandanschlag auf Asylbewerberheim in Fraulautern Tödliches Feuer in Saarlouis: Polizei richtet Hinweistelefon ein

Saarlouis/Saarbrücken · Vor fast 30 Jahren starb Samuel Yeboah bei einem Brandanschlag in Saarlouis. Nun wurde von der Polizei ein Hinweistelefon eingerichtet. Unter anderem erhoffen sich die Ermittler Hinweise zu einem unbekannten Mann, der damals etwa 20 bis 30 Jahre alt war.

 Samuel Yeboah kam bei dem Brandanschlag in Fraulautern ums Leben.

Samuel Yeboah kam bei dem Brandanschlag in Fraulautern ums Leben.

Foto: Andreas Engel

Nach wie vor nicht aufgeklärt ist der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim  in Fraulautern vor fast 30 Jahren. Nun teilt die Polizei mit, dass ein Hinweistelefon geschaltet wurde: Die Sonderkommission „Welle“ bittet um die Mithilfe der Bevölkerung und sucht Zeugen. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt, heißt es.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 19. September 1991, war es, als ein Brandanschlag auf das als Asylbewerberheim genutzte ehemalige Gasthaus „Weißes Rößl“ in der Saarlouiser Straße 53 im Saarlouiser Stadtteil Fraulautern verübt wurde. In den Flammen kam Samuel Yeboah, ein 27 Jahre alter Mann aus Ghana, ums Leben. In dem Haus befanden sich zum Zeitpunkt des Brandanschlags 23 Menschen.

Brandanschlag in Saarlouis-Fraulautern: Polizei richtet Hinweistelefon ein
Foto: Landespolizeipräsidium Saarland
Brandanschlag in Saarlouis-Fraulautern: Polizei richtet Hinweistelefon ein
Foto: Landespolizeipräsidium Saarland

Fast dreißig Jahre blieben die Hintergründe der Tat ungeklärt. „Aufgrund neuer Hinweise und wiederaufgenommener intensiver Ermittlungen wird zwischenzeitlich von einer rechtsextremistischen, fremdenfeindlichen Tat ausgegangen. Das Verbrechen reiht sich ein in eine Serie von Brand- und Sprengstoffanschlägen auf Asylbewerberunterkünfte Anfang der 90er Jahre im Raum Saarlouis“, teilt die Polizei mit.

Im Zuge neuerlicher Zeugenvernehmungen sei so in Erfahrung gebracht worden, dass in der Vortatphase des Brandes ein  unbekannter, circa 20 bis 30 Jahre alter Mann, hellhäutig, schlank und hochgewachsen (circa 1,85 bis 1,90 Meter groß), im Haus gesehen wurde.

Die Sonderkommission „Welle“ hat dazu folgende Fragen: 

- Wer kann Hinweise zu der Person im Haus geben? 

- Wer hat in der Tatnacht verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich Fraulautern bemerkt oder weitere Beobachtungen gemacht?

- Wem sind am Tatort oder in Tatortnähe verdächtige Personen aufgefallen? 

- Wer glaubt, den oder die Täter zu kennen?  Es ist laut Polizei weiterhin denkbar, dass sich der oder die Täter zwischenzeitlich anderen Personen wegen der Tat oder einer Tatbeteiligung anvertraut hat oder haben.

  - Wem gegenüber haben Personen über eine Beteiligung an dem Brandanschlag berichtet?

Für Hinweise, auch anonyme Hinweise, stehen die hierzu geschaltete Telefonnummer (06 81)  9 62 55  55 oder das Postfach 101809 in 66018 Saarbrücken zur Verfügung. Alternativ kann für Hinweise kann auch die Rubrik „Hinweis aufgeben“ in der Onlinewache der saarländischen Polizei unter www.onlinewache.saarland.de genutzt werden.

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