Zaun soll Kirchengelände schützen

Bous · Vandalismus wird zunehmend zum Problem. Jetzt hat es das direkte Umfeld der Evangelischen Kirche in Bous erwischt. Dort wussten sich die Verantwortlichen jetzt nur noch mit einem Zaun der Auswüchse zu erwehren.

 Ein stabiler Zaun schützt jetzt die evangelische Kirche in Bous vor Vandalismus; geöffnet wird der Durchgang nur noch für Gottesdienste und Veranstaltungen. Foto: Johannes A. Bodwing

Ein stabiler Zaun schützt jetzt die evangelische Kirche in Bous vor Vandalismus; geöffnet wird der Durchgang nur noch für Gottesdienste und Veranstaltungen. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Sowohl die evangelische Kirche in Bous als auch das Gelände, auf dem sie steht, wurden in den vergangenen Jahren immer wieder verunreinigt und beschädigt. Darauf wies Pfarrerin Juliane Opiolla Ende September im Bouser Nachrichtenblatt hin. Auf dem malerischen Gelände mit lauschigen Plätzen zwischen Büschen und Bäumen wurden demnach auch Drogen verkauft und konsumiert.

Opiolla betonte: "Die Täter und Verdächtigen haben keineswegs alle einen Migrationshintergrund - es sind mindestens genau so viele ohne dabei, und zwar Jungen wie Mädchen!" Die Situation habe viel Zeitaufwand erfordert. Einerseits, um der Polizei jeweils die neue Sachlage darzustellen, aber auch, um Schmutz zu beseitigen und Schäden zu reparieren. Zeitweise orderte die Kirchengemeinde einen privaten Wachdienst, "damit wenigstens unsere Gottesdienste ohne vorherige Reinigungsaktion stattfinden können". Doch war dies nicht im 24-Stunden-Dienst machbar.

Gravierende Verschmutzung im März dieses Jahres führte dann zum Entschluss für einen Zaun. Der versperrt nun den Zugang aus Richtung Lutherstraße sowie von der Weizen hübelstraße her. Geöffnet wird der Durchgang nur noch für Gottesdienste und Veranstaltungen. Dafür wurde eine Abmachung mit der Gemeinde Bous zur öffentlichen Nutzung der Wege rückgängig gemacht. Die bestand seit etwa Mitte der 1980er-Jahre. Damals war ein Zaun um die Kirche entfernt worden, weil sich die Bedingungen verbessert hatten. Die jetzt errichtete Absperrung bedauerte Opiolla für die zuständige Kirchengemeinde Schwalbach. "Das ist eine Einschränkung für die vielen Bürger, die gerne unsere Wege genutzt haben. Aber wir sehen keine andere Möglichkeit mehr, um uns vor Vandalismus und Missbrauchs unseres Grundstücks und unserer Kirche als Drogenumschlagplatz zu schützen."

Rund 40 000 Euro bringt die evangelische Kirchengemeinde für den Zaun auf. Optisch ist er angepasst an die 1914/15 erbaute Kirche mit ihren romanischen und gotischen Elementen sowie an den parkähnlichen Charakter der Außenanlage.

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