Wo Hund eine echte Familie findet

Bous. Aras hat jetzt ein ganz normales Hundeleben. Doch das war nicht immer so. Bei seinen ersten Besitzern bekam der Schäferhund kaum Fressen und nur selten Auslauf. Glücklicherweise entdeckte Ulrike Büch, eine Hundefreundin und Mitglied des Vereins "Tiere in Not", das geschundene Tier in ihrer Nachbarschaft

 Beim Jahrestreffen des Vereins "Tiere in Not" konnten Hund und Frauchen ihre Geschicklichkeit trainieren. Foto: Rolf Ruppenthal

Beim Jahrestreffen des Vereins "Tiere in Not" konnten Hund und Frauchen ihre Geschicklichkeit trainieren. Foto: Rolf Ruppenthal

Bous. Aras hat jetzt ein ganz normales Hundeleben. Doch das war nicht immer so. Bei seinen ersten Besitzern bekam der Schäferhund kaum Fressen und nur selten Auslauf. Glücklicherweise entdeckte Ulrike Büch, eine Hundefreundin und Mitglied des Vereins "Tiere in Not", das geschundene Tier in ihrer Nachbarschaft. Entsetzt erinnert sie sich noch heute an Aras' Zustand: "Er hatte kahle Stellen am ganzen Körper, seine Knöchel und sein Gesicht waren geschwollen." Sofort forderte sie ihre Nachbarn auf, sich besser um das Tier zu kümmern oder es abzugeben. Das interessierte die aber wenig. Sie drohten sogar mit einer Anzeige. Einige Zeit später besannen sie sich doch und gaben den Hund an "Tiere in Not".Rita Lehnhof, eine von gut einem Dutzend Pflegefamilien für Hunde, nahm Aras zu sich, päppelte ihn wieder auf. Sie erinnert sich noch gut, wie schwer es mit Aras zu Beginn war. Er wollte kaum fressen, war ängstlich, oft krank, weshalb die Tierarztrechnungen sich häuften. Endlich, nach vier Monaten, ging es ihm wieder besser. Er wurde schließlich an eine Familie mit zwei Kleinkindern und einer Schaferhündin vermittelt, mit der das Zusammenleben super klappt. "Tiere in Not" kümmert sich immer wieder um Problemfälle wie Aras. Für Tiere mit solch einer Vorgeschichte sind Pflegefamilien vorteilhaft. Die Familien können gezielt auf ihre Schützlinge eingehen und den späteren Besitzern Tipps geben. Mit viel Aufmerksamkeit und etwa dem Besuch von Hundeschulen können sie die Hunde auf das Leben bei einem neuen Herrchen oder Frauchen vorbereiten, wie auch bei Aras.Der Verein kümmert sich jedoch nicht nur um abgegebene Hunde, auch Katzen, Hasen, Meerschweinchen, verletzte Vögel und bisher einmalig, auch ein Schaf wurden vermittelt. Monika Ewen, erste Vorsitzende des Vereins, bringt sogar Hunde aus ihrem Spanienurlaub mit. Sie fährt mit ihren eigenen Tieren in Urlaub und kommt manchmal mit bis zu zehn weiteren Hunden wieder zurück, die sie aus spanischen Tierheimen befreit. Sonst werden die Tiere aus diesen Heimen einfach getötet, wenn es zu viele werden.Natürlich wachsen die Pflegetiere den Familien sehr ans Herz, und die Trennung fällt bei der Vermittlung schwer. Viele behalten dann einen Pflegehund von dem sie sich gar nicht mehr trennen können. So ging es auch Rita Lehnhof. Ganz wichtig für die Arbeit von "Tiere in Not" ist, dass die Tiere in die Familien passen. Einige Zeit nach der Vermittlung wird das Zusammenleben kontrolliert. Einmal im Jahr veranstaltet der Verein ein Treffen, wie jetzt erst vor Kurzem, bei denen sich die Pflegefamilien, die neuen Hundebesitzer und die Tiere treffen können. Für die gut 900 Besucher war es wie ein Familientreffen.

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