Kloster Heiligenborn Viele erste Ideen für Heiligenborn

Bous · Grünen-Landeschef Markus Tressel

Kein Bordell, keine Glücksspiele, und keine demokratiefeindliche Nutzung. So etwas dürfe es im Kloster Heiligenborn in Bous nicht geben, verdeutlichte Grünen-Landeschef Markus Tressel am Samstagnachmittag. Im Bistro des Thalia-Kino Bous fanden sich außer ihm und dem Bouser Grünen-Vorsitzenden Christoph Küntzer weitere 16 Personen ein.

Tressel hatte zu diesem Termin eingeladen, um zu überlegen, wie es mit dem Kloster weitergehen könne. Eine Renten- und Krankenversicherung sei das Kloster für die Redemptoristen, wurde in der Runde dargestellt. Jährlich koste es den Orden etwa 40 000 Euro. Die größte Angst bestehe vor dem Winter, denn es habe schon Wasserschäden mit hohen Folgekosten gegeben. Der Anfang der 1950er Jahre entstandene Komplex wurde 2009 von den Redemptoristen aufgegeben. Der Grund dafür waren Nachwuchsmangel und Überalterung des Konventes.

Der Orden versuchte anfangs, das Objekt für etwa 1,5 Millionen Euro zu verkaufen, dann sank der Preis auf eine Million. Am 16. September steht in Köln ein Versteigerungstermin an mit 365 000 Euro als Mindestgebot. Dieser niedrige Preis könne Interessenten anlocken, befürchtete Tressel, die keiner hier haben wolle. „Das geht auf jeden Fall weg, wenn es in die Versteigerung kommt“, vermutete ein Teilnehmer. Selbst für einen höheren Preis als das Mindestgebot.

Es gebe schon Pläne für eine kulturelle Nutzung, erwähnte jemand. Ein Wohnprojekt sei ebenfalls denkbar. Dafür hielt Tressel eine Genossenschaft für die beste Lösung, weil sie nicht gewinnorientiert arbeite. Der Zeitrahmen ist eng, das war allen Anwesenden klar. Aber werde den Redemptoristen ein brauchbarer Vorschlag gemacht, so die Hoffnung, ließe sich die Versteigerung vermeiden, und es bliebe wieder Luft für weitere Aktivitäten.

„Vielleicht, wenn man den Patres Wohnungen anbieten würde“, überlegte Tressel als Möglichkeit. Ein Teilnehmer erklärte sich spontan bereit, 5000 Euro zu spenden, um die Patres bei den laufenden Kosten des Klosters zu unterstützen. Andere schlugen vor, sich im Winter regelmäßig drum zu kümmern, dass Rohrbrüche nicht mehr zu hohen Kosten führten.

„Am besten wäre es“, sagte Tressel, „wenn die Ministerpräsidentin da anrufen würde“. Am Montag werde er sich mit ihr in Verbindung setzen, damit sie die Patres kontaktiere, um das Kloster aus der Versteigerung zu nehmen. Auch müsse Bürgermeister Stefan Louis beauftragt werden. Nur er könne für die Gemeinde agieren. Das will Küntzer in einer Sondersitzung des Rates am kommenden Mittwoch erreichen.

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