Renovierte Orgelpfeifen suchen Paten

Bous. Von Staub und Kerzenruß befreit stehen etwa 1800 Pfeifen wieder in Reih und Glied über der Empore der Bouser Pfarrkirche St. Peter. Fast ein Jahr lang war das 1955 von der Orgelbaufirma Haerpfer-Erman geschaffene Instrument in Einzelteile komplett zerlegt. Umfassend renoviert hat es in dieser Zeit die Firma Gaida in Wemmetsweiler

Bous. Von Staub und Kerzenruß befreit stehen etwa 1800 Pfeifen wieder in Reih und Glied über der Empore der Bouser Pfarrkirche St. Peter. Fast ein Jahr lang war das 1955 von der Orgelbaufirma Haerpfer-Erman geschaffene Instrument in Einzelteile komplett zerlegt. Umfassend renoviert hat es in dieser Zeit die Firma Gaida in Wemmetsweiler. Sie brachte alles wieder auf Vordermann, von verschmutzten Pfeifen über zerschlissene Ledermembranen bis hin zum Spieltisch mit den zwei Tastenreihen.Einer Werkstatt glich die Empore dann in den vergangenen Wochen. Wo sonst Chöre singen, standen Arbeitstische mit Lötkolben und Holzteilen, mit Leitungen und Zinkpfeifen. Immer wieder erklangen einzelne Töne, die zuweilen unsauber im Kirchenraum hingen, bis die Pfeife sauber eingestimmt war. Die letzte Reinigung der Orgel hatte Anfang der 90er Jahre stattgefunden, war von Dechant Heinz Haser und Organist Andreas Hoffmann zu erfahren. In mancher Pfeife kam wegen verschmutzter Öffnungen kaum noch genügend Luft an für einen guten Klang. Bei anderen reagierten mechanische Schaltmagnete nicht mehr zügig genug für ein sauberes Spiel.

"Eine klangliche Aufwertung", attestierte Hoffmann nun. Dazu kommt modernste Elektronik, die über Flachbandkabel den Spieltisch mit den Orgelpfeifen verbindet. Organist Hoffmann kann so vorab 3000 Kombinationen erstellen, die per Knopfdruck abrufbar sind. "Zuschüsse vom Bistum gibt es nicht mehr für eine Orgelsanierung", sagte Haser. Doch verzichten konnte man nicht auf dieses Instrument. Es gehört zum Gottesdienst dazu und auch kulturell hat es seine Berechtigung. Also muss die Pfarrgemeinde das selbst stemmen; letztlich rund 110 000 Euro.

Dafür gründete sich 2007 der Orgelbauverein St. Peter Bous. Geld bringt er zusammen durch Spenden, Veranstaltungen und Konzerte. Außerdem gibt es die Möglichkeit gegen einen entsprechenden Betrag Pate für eine der Pfeifen zu werden.

Bei der Einweihung der frisch renovierten Orgel sind die Kirchenchöre St. Peter Bous und St. Marien Ensdorf dabei sowie Living Voices. Sie singen unter anderen aus der "Messe solennelle" von Louis Vierne und dem "Psalm 150" von César Franck. Die Klangfülle des Instrumentes präsentiert Andreas Hoffmann mit dem ersten Satz aus Widors 5. Symphonie, Variationen des Holländers Cor Kee und Improvisationen. Feierlich eingeweiht wird die Orgel von St. Peter an diesem Sonntag, 7. Oktober, ab 17 Uhr. Im Anschluss lädt der Orgelbauverein zum Sektempfang.

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