Nostalgie mit besonderem Service

Bous. "Andere geh'n zur Arbeit, ich geh' ins Kino." Schmunzelnd steht Peter Martin nahe der Theke im dämmrigen Saal des "Thalia". Wer den großen Kinosaal mitten in Bous betritt, glaubt sich teilweise in die 50er und 60er Jahre zurück versetzt

 Peter Martin hat mit seinem eigenen Kino das Hobby zum Beruf gemacht.Foto: Johannes A. Bodwing

Peter Martin hat mit seinem eigenen Kino das Hobby zum Beruf gemacht.Foto: Johannes A. Bodwing

 Peter Martin hat mit seinem eigenen Kino das Hobby zum Beruf gemacht.Foto: Johannes A. Bodwing

Peter Martin hat mit seinem eigenen Kino das Hobby zum Beruf gemacht.Foto: Johannes A. Bodwing

Bous. "Andere geh'n zur Arbeit, ich geh' ins Kino." Schmunzelnd steht Peter Martin nahe der Theke im dämmrigen Saal des "Thalia". Wer den großen Kinosaal mitten in Bous betritt, glaubt sich teilweise in die 50er und 60er Jahre zurück versetzt. "Wir haben zwar immer wieder renoviert und modernisiert", stellt Martin dar, "aber die Atmosphäre hier war uns wichtig, die zu erhalten". Der Ursprung des Bouser Kinos geht bis in die Stummfilmzeit zurück. Seit 1924 betrieb Martins Großvater dann das Union-Theater in der Kirchstraße, 1957 eröffnete Vater Herbert Martin in der Saarbrücker Straße das "Thalia". "Ich bin mit beiden Füßen rein gesprungen", sagt Peter Martin zu seiner Entscheidung 2007. Damals beim 50. Jubiläum ging es um die Frage der Nachfolge und Weiterführung. "Ich habe sozusagen mein Hobby zum Beruf gemacht und bin richtig zufrieden damit." Dadurch ist das "Thalia" in der dritten Generation im Familienbesitz. Ehefrau Marion sei der gute Geist im Hintergrund, er selbst sitze abends an der Kasse. Urlaubsvertretung mache der Schwiegervater, ansonsten helfe ein engagiertes Team. Kino setze Emotionen frei, berichtet Martin. Zuschauer lachten gemeinsam, junge Leute kämen und freuten sich, dass ihre Eltern wieder ins Kino gingen; und Eltern brächten ihre Kinder nach Bous zum Filme schauen. "Wir sind eine Anlaufstelle für Generationen." Eine Vielfalt an Filmen gibt es im "Thalia". Vom regulären Programm über Bundesstarts bis zu Kinder- und Jugendfilmen. Hinzu kommen Dokumentationen, alte Filme und kritische, die oft selbst im größeren Umkreis nicht zu sehen sind. Über 450 Sitzplätze hatte das "Thalia" einmal, mal war es Raucherkino und sogar schon Disco. Mehrere Umbauten und Renovierungen später, die letzte war 2007, sind es noch 141 Plätze, auf bequemen Sesseln, mit viel Beinfreiheit. Gegen Flachbildfernseher und Computer setzt Peter Martin Service, besondere Atmosphäre und gute Technik. Letztere wurde 2006 komplett erneuert. "So wie hier kann man zu Hause einfach keine Filme anschauen." Jeden Tag ist im "Thalia" Kinoabend.

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