Niedrige Kriminalitätsrate in Bous
Bous. Die Gemeinde sei keine Hochburg der Kriminalität, lautet das Fazit von Bürgermeister Stefan Louis im Petri-Hof vor knapp 50 anwesenden Einwohnern von insgesamt rund 7250. Am Mittwoch stellte dort die Polizeiinspektion (PI) Bous Ergebnisse einer kleinen Bürgerbefragung sowie aus der Polizeistatistik vor
Bous. Die Gemeinde sei keine Hochburg der Kriminalität, lautet das Fazit von Bürgermeister Stefan Louis im Petri-Hof vor knapp 50 anwesenden Einwohnern von insgesamt rund 7250. Am Mittwoch stellte dort die Polizeiinspektion (PI) Bous Ergebnisse einer kleinen Bürgerbefragung sowie aus der Polizeistatistik vor.Schwerpunkt im OrtskernBeschwerden gab es beispielsweise über Belästigungen, ruhestörenden Lärm und Straftaten, stellte PI-Leiter Werner Michaltzik den Hintergrund dar. Schwerpunkte lägen im Ortskern von Bous mit Saarbrücker Straße, Bahnhofsbereich und unterer Kirchstraße. Von Oktober 2008 bis Juni 2009 habe es in dem benannten Bereich 217 polizeilich relevante Vorfälle mit Einschreiten der Bouser Polizei gegeben. Unter anderem bei 22 Sachbeschädigungen, neun Schlägereien, neun öffentlichen Ruhestörungen und 13 Einbrüchen. Gerade eine Einbruchsserie habe 2009 für Beunruhigung gesorgt. Diese sei inzwischen aufgeklärt, die Täter seien dingfest gemacht. Eine Bürgerbefragung im August 2009 erreichte im maßgeblichen Ortskern 58 von 164 kontaktierten Personen. Davon waren 33 Frauen und 25 Männer, bei 40 Prozent Migrationshintergrund. 78 Prozent gaben an, sich im Ort immer sicher zu fühlen; 24 Prozent, sie seien schon einmal Opfer einer Straftat geworden. "Das ist unerfreulich hoch", sagte Michaltzik. Andererseits sei nicht gefragt worden, welche Straftat das gewesen war. Belästigungen waren mit 19 Prozent der Befragten vertreten, Ruhestörungen mit 40 Prozent. Dennoch hätten 52 Prozent der Befragten nicht die Polizei benachrichtigt. "Sie können ruhig nachts um drei anrufen", machte Michaltzik Mut. "Sie stören uns nicht beim Nachtschlaf." Mehr Polizeipräsenz wünschten sich Befragte. Doch zusätzliche Fußstreifen seien wegen des Personalstandes nicht machbar, und Zivilstreifen hielt Michaltzik für unpolizeilich.Ursache für ProblemeVon Problemen mit zu schnell fahrenden Autos bis zu Ruhestörung bei Veranstaltungen reichten Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Horst Wiotte, Moderator der Bouser "Zukunftswerkstatt", sprach eine Ursache für Probleme an. Öffentliche Räume seien aufgegeben worden, so der Bereich am Bahnhof. Und dann komme Verwahrlosung und Vandalismus. Aber "wir haben das Recht, uns in diesen Räumen zu behaupten." Denn ständiger Rückzug fördere Gruppen mit anderem Verhalten.