Mit 88 zurück an der Staffelei

Herr Herber, Sie haben vor zwei Jahren, mit fast 88 Jahren, wieder zu malen begonnen. Wieso?Herber: Meine alten Sportkollegen und Arbeitskollegen sind inzwischen verstorben. Da wären neue Kontakte schön gewesen. Da bin ich einfach mal so hier hin gegangen, ins Alte Rathaus, zum Tag der Offenen Tür der Hokuta. Der ist immer montagabends

 Der Bouser Hobbykünstler Josef Herber mit zwei seiner Werke. Foto: Hartmann Jenal

Der Bouser Hobbykünstler Josef Herber mit zwei seiner Werke. Foto: Hartmann Jenal

Herr Herber, Sie haben vor zwei Jahren, mit fast 88 Jahren, wieder zu malen begonnen. Wieso?Herber: Meine alten Sportkollegen und Arbeitskollegen sind inzwischen verstorben. Da wären neue Kontakte schön gewesen. Da bin ich einfach mal so hier hin gegangen, ins Alte Rathaus, zum Tag der Offenen Tür der Hokuta. Der ist immer montagabends. Einer der Maler hier hat mich angeregt, wieder anzufangen. Ich könne doch auch ausstellen. Da habe ich mich angemeldet. Ich habe allerdings nie ganz aufgehört, hatte zuletzt aber nur gezeichnet. Da habe ich wieder zu malen angefangen.Welche Motive bevorzugen Sie?Herber: Ich habe zuhause noch zehn, 15 Rahmen, die möchte ich noch bebildert haben. Meine Spezialität ist Tiermalerei, Hunde, Katzen. Ich hatte selbst Hunde und Katzen. Die habe ich nach der Natur skizziert und gemalt. Fasziniert hat mich auch die Bretagne. Da war ich vor 20 Jahren mit dem Fahrrad. Einige Motive sehen Sie ja hier. Und welche Technik?Herber: Ich habe immer auf Kreidegrund gemalt, da erhält sich die Leuchtkraft. Den Kreidegrund habe ich selbst aufgetragen. Leder, Kreide, Zinkweiß, ein bisschen Alaun. Inzwischen gibt es ja die Holzfaser mit weißer Fläche. Die nehme ich jetzt. Ich male in Öl, und mit Spachtel, einem groben Pinsel, es geht mir nicht um die Feinheiten. Die lass ich weg. Mir geht's darum, dass die Schattierung gut zum Vorschein kommt. Mit Acryl hab ich nichts am Hut. Woher bekommen Sie denn die Farben?Herber: Heute kaufe ich sie in Saarlouis. Früher bekam ich sie von meinem Schwiegersohn. Sein Vater war ein bekannter Kunstmaler, Adolf Bender. Der hatte noch viele Tuben auf Reserve.Wann haben Sie Ihr erstes Bild gemalt?Herber: Die erste Skizze habe ich 1947 angefertigt, kurz vor meiner Heirat. Es folgte Aquarell, später, als ich meinen Boxerhund bekam, 1956, habe ich mit Öl angefangen. Boxer habe ich immer wieder gemalt. Ich habe Ausstellung besucht und mir alles selbst beigebracht. Die Hokuta hat ihren Sitz im alten Bouser Rathaus, "Kulturburg", Saarbrücker Straße 118.

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