Kloster Heiligenborn Bouser Gemeinderat verlängert Veränderungssperre fürs Kloster

Bous · Nichts verändern, bis mehr Klarheit herrscht. Diese Linie verfolgt seit gut zwei Jahren die Gemeinde Bous in Sachen Klostergelände. Vergangene Woche beschloss der Gemeinderat kurz, knapp und einstimmig die bisherige Veränderungssperre um ein Jahr zu verlängern. Hintergrund sind die unklaren Eigentumsverhältnisse beim ehemaligen Kloster Heiligenborn.

 Mehr Burg als Kirche erscheint Kloster Heiligenborn.

Mehr Burg als Kirche erscheint Kloster Heiligenborn.

Foto: Traudl Brenner

An diesen ändert zunächst auch der inzwischen anberaumte Auktionstermin am Samstag, 16. September, in Köln nichts (siehe unseren Bericht von gestern „Kloster Heiligenborn unterm Hammer“). Dieser Versteigerungstermin bedeutet aus Sicht von Bürgermeister Stefan Louis, dass für die Gemeinde Bous die Unsicherheit bleibt, wie sich die Gestaltung auf dem Klostergelände entwickeln könnte.

Seit November 2009 war das Kloster Heiligenborn verwaist. Die Redemptoristen verließen den Platz, an dem sie rund 60 Jahre gewirkt hatten. Ein niederländischer Investor kaufte das Gelände, wurde sich aber mit den Patres nicht über die Konditionen einig und sprang wieder ab. Ein Kinderhospiz war im Kloster geplant, von einer Jugendherberge war einmal die Rede und von betreutem Wohnen in mehreren Wohntürmen. Nichts davon ist realisiert worden. Ein Wunschtraum der Gemeinde wäre die Einrichtung eines innovativen Gründerzentrums.

Aber es gibt auch Beschränkungen der Nutzung durch den Denkmalschutz. Der betrifft Kloster und angrenzende Kirche. Um möglichem Wildwuchs vorzubeugen, hatte der Bouser Rat im August 2015 deshalb erstmals eine Veränderungssperre für zwei Jahre beschlossen. Dem jetzigen Beschluss für die Verlängerung um ein weiteres Jahr ging eine etwa halbstündige Diskussion des Bauausschusses voraus, die nichtöffentlich erfolgte.

Inwiefern die Vorschläge des Grünen-Landesvorsitzenden Markus Tressel, von denen die SZ gestern berichtet hat, jetzt aufgenommen werden, bleibt abzuwarten. Interessant wird außerdem sein, ob die Landesregierung, die Tressel zum Handeln aufgefordert hat, bis zum Termin der Versteigerung aktiv wird. Das könnte sie nach Auffassung des Grünen unter anderem durch ihre Landesentwicklungsgesellschaft werden.

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