Ein Appell an das schlechte Gewissen

Wo andere Gemeinden gnadenlos abzocken, hat Bous eine neue und perfide Strategie gegenüber Parksündern entwickelt. Grollend reiße ich den Zettel von meiner Windschutzscheibe - und lese nicht wie erwartet die Aufforderung, unverzüglich fünf Euro auf das Gemeindekonto zu überweisen. Nein, das Papier mit dem aufgemalten Christbaumschmuck erklärt mir, dass Parken hier nur mit Parkscheibe erlaubt ist

Wo andere Gemeinden gnadenlos abzocken, hat Bous eine neue und perfide Strategie gegenüber Parksündern entwickelt. Grollend reiße ich den Zettel von meiner Windschutzscheibe - und lese nicht wie erwartet die Aufforderung, unverzüglich fünf Euro auf das Gemeindekonto zu überweisen. Nein, das Papier mit dem aufgemalten Christbaumschmuck erklärt mir, dass Parken hier nur mit Parkscheibe erlaubt ist. Leider, so teilt mir Bürgermeister Stefan Louis höchstpersönlich mit, sei bei einem Kontrollgang eine solche nicht vorgefunden worden. Und zeigt großherzig Verständnis: "Sicherlich ist es Ihnen in der Hektik der Vorweihnachtszeit entgangen, diese auszulegen bzw. richtig einzustellen." Verstohlen sehe ich mich um - will mich jemand veräppeln? Der Bürgermeister bittet mich weiter "höflichst um Beachtung der vorhandenen Beschilderung". Und wünscht viel Spaß beim Einkaufen in der Gemeinde Bous - was ich gar nicht vorhatte. Zum Abschluss beschämt mich das Gemeindeoberhaupt noch durch gute Wünsche für mich und meine Angehörigen, "ein frohes Weihnachtsfest sowie alles Gute für das neue Jahr, vor allem jedoch Gesundheit." Ich bin ein schlechter Mensch. Morgen spende ich dieser frommen Gemeinde fünf Euro.

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