Bahnhof Barrierefreier Bahnhof ist das große Ziel

Bous · Die Baumaßnahmen in Bous werden im Frühjahr 2019 beginnen. Beeinträchtigungen soll es keine geben.

 So sieht es derzeit am Bouser Bahnhof aus. Im Frühjahr 2019 starten die Umbauarbeiten.

So sieht es derzeit am Bouser Bahnhof aus. Im Frühjahr 2019 starten die Umbauarbeiten.

Foto: Jörg Laux

Bis zur Fahrplanumstellung im Dezember 2020 soll der Bouser Bahnhof barrierefrei sein. Darüber informierten am Dienstagabend im Bouser Petri-Hof die Gemeindeverwaltung und die Deutsche Bahn. Dieses Zeitkorsett gilt, wenn die Umbaumaßnahme die Gemeinde keinen Cent kosten soll. Denn dann profitiert der Bouser Bahnhof vom Zukunfsinvestitionsplan (ZIP) des Bundes und der Deutschen Bahn (DB). Voraussichtliche Baukosten: drei Millionen Euro, die komplett aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt werden. „Wir haben schwer gekämpft, um noch in das Programm hineinzukommen“, sagte Bürgermeister Stefan Louis. Vorgestellt wurde die Planung von Edith Quinten, Technische Projektleitung und Baumanagement der DB Station und Service AG.

Vorgesehen sind dabei zwei Standardaufzüge, wie sie Reisenden beispielsweise vom Saarlouiser Bahnhof bekannt sind. Im Rahmen der Umbaumaßnahme wird auch die Unterführung zu den Bahngleisen neu gestaltet werden. Unter anderen wird der Eingangsbereich zur Unterführung links des Bahnhofsgebäudes mit einer neuen Treppe inklusive Überdachung und Fahrrad-Abstellplatz versehen. Ob dort auch eine Ladestation für E-Bikes hinkomme, prüft die Verwaltung noch. Dabei wird auch die Unterführung selbst saniert werden. Die Dauer der Baumaßnahme wurde auf zehn Monate veranschlagt. Losgehen soll es im Frühjahr 2019. Zuvor wird rechts des Bahnhofsgebäudes eine provisorische Überführung gebaut werden, über die während der Bauzeit die Gleise nach Saarbrücken und Trier erreicht werden können. Vorgeschaltet ist das Planfeststellungsverfahren, das etwa ein Jahr dauern und im September 2019 abgeschlossen sein soll. Bis dahin sollte auch die Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes vorliegen. Diese ist unter anderem notwendig, um den Bahnbetrieb während des Umbaus zu planen. Danach erfolgt die Ausschreibung, die – da das Projekt unter fünf Millionen Euro kosten wird – nicht europaweit erfolgen muss.

Während der Baumaßnahmen selbst soll es, sagte Quinten, zu keiner Beeinträchtigung des Bahnverkehrs kommen. Der Bahnsteig bleibe außerdem in seiner ganzen Länge verfügbar. Kleiner Wermutstropfen sei die provisorische Überführung, die beispielsweise für Reisende mit Fahrrädern oder Kinderwagen nicht ganz so komfortabel zu nutzen sei, da sie voraussichtlich nur 1,6 Meter breit werde. Dies sei jedoch zu verkraften, sagte Quinten, da es sich ja nur um eine zeitlich begrenzte Übergangslösung handle, bis die Bauarbeiten dann im Dezember 2020 abgeschlossen seien.

Wichtig sei es gewesen, jetzt die Mittel für den barrierefreien Umbau zu bekommen, weshalb sich dieser Umbau als ein erster Bauabschnitt verstehe, der nun erst einmal umgesetzt werden müsse. In einem zukünftigen zweiten Bauabschnitt sei dann auch – bisher noch nicht zeitlich festgelegt – ein Durchstich der Unterführung zum Bouser Stahlwerk angedacht.

Die gestalterischen Details zu der Umbaumaßnahme stehen noch nicht fest. Ob die Überdachung aus Glas oder Metall bestehen oder wie die Unterführung selbst gestaltet werden soll, ist noch nicht klar. Hier ruft die Gemeindeverwaltung auch die Bürgerinnen und Bürger auf, Vorschläge zu machen. „Wir nehmen die Ideen der Bürger gerne im Rathaus entgegen und leiten sie dann an die DB weiter“, sagte Bürgermeister Stefan Louis. Zwar war das Interesse seitens der Bürgerschaft an dieser Infoveranstaltung nicht besonders groß – nur wenige Bürger kamen in den Petri-Hof –, dennoch kristallisierte sich heraus, dass die Frage nach einer Videoüberwachung der neuen Unterführung ein Thema ist. Zwar sei, sagte Edith Quinten, in der jetzigen Planung keine Videoüberwachung vorgesehen. Dennoch werde der Neubau so gestaltet, dass eine spätere Installation problemlos möglich sei. Das enge Zeit- und Kostenkorsett des ZIP habe eine Videoüberwachung in diesem ersten Bauabschnitt nicht zugelassen. Sie verwies dabei auf ein bundesweites Programm zur Videoüberwachung der DB in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, das sich speziell mit der Frage der Videoüberwachung an Bahnhöfen befasse.

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