Oktoberfest 20 Bouser Vereine stemmten gemeinsam die Riesengaudi

Bous · 470 Helfer haben in diesem Jahr zum Gelingen des Bouser Oktoberfestes beigetragen.

 Zwischen ausgelassenem Publikum auf dem Bouser Oktoberfest war Kristin Trampert mit schweren Maßkrügen unterwegs.

Zwischen ausgelassenem Publikum auf dem Bouser Oktoberfest war Kristin Trampert mit schweren Maßkrügen unterwegs.

Foto: Johannes A. Bodwing

Damit die einen feiern können, sind andere tagelang im Arbeitseinsatz. Das Oktoberfest in Bous stemmten von Freitag bis Sonntag etwa 470 Helfer, berichtete am Samstagabend Rainer Laschet im musikbeschallten Zelt. Er selbst hatte für die Gemeinde 17 Jahre lang das Chausseefeschd organisiert. Inzwischen ist es sein 14. Oktoberfest. „Am Anfang war das so ein Herantasten, heute ist da ein klarer Rahmen für Organisation und Abläufe.“ Nicht jeder Verein sei groß genug, um alles bewältigen zu können. So sitze einer mit nur zwei Mitgliedern an der Abendkasse, dagegen halte die FSG mit 28 Leuten fünf Zapfhähne am Laufen.

„Wir hatten im letzten Jahr 42 Fass Bier an einem Abend“, sagte dort Schichtleiter Carsten König. Etwa 3000 Halbliter-Gläser waren in Bous im Einsatz und knapp 1000 dicke Maßkrüge. Für die Cocktails sorgte am Samstagabend ein Team um Leiterin Nathalie Häufer. „Das sind alles Handballspielerinnen“, sagte sie mit angekratzter Stimme. Denn wenn das Zelt kocht, wird die Verständigung anstrengend. „Neun Helferinnen sind für die Hauptzeit von 21 bis 1 Uhr eingeteilt. Ab Eins geht dann bei uns langsam die Luft raus.“

Das Bouser Oktoberfest beginnt für etliche Helfer schon weit vor dem Fassanstich. „Ohne die drei hier wäre es schwierig“, lobte Laschet. „Wenn das Zelt steht, kommt deren Einsatz.“ Gemeint sind Markus Jakobs, Sven Rivinius und Andreas Walgenbach. „Meine Frau hat sich darauf eingestellt“, sagte Jakobs, „dass sie mich dann eine Woche nicht sieht.“ Rivinius hatte sich extra eine Woche Urlaub genommen. Denn morgens gegen acht Uhr legen sie los, und irgendwann nachts ist Schluss. „Die Zeltfirma stellt das auf“, sagte Rivinius. „Alles andere hier drin machen wir.“ Unter anderem kommen die Theken rein, Spülmaschinen, die Stromanschlüsse und Bühne. „Am Montagabend ist alles wieder weg.“

Die Garderobe im Eingangsbereich ist in der Hand des Schützenvereins, den Abwasch von Bergen an Geschirr und Gläsern bewältigt der Angelsportverein. Und damit der Feschdtaler an allen Kassen rollt, sind bis zu acht Leute um Rainer Klein im Einsatz. Die sortieren in einem abgetrennten Bereich immer wieder Geldkassetten und füllen sie auf. Damit werden die einzelnen Stände versorgt. „Die hier wissen, wie man Geld zählt“, sagte der DJKler und erfahrene Sparkassenmitarbeiter Klein. Das Bedienen im Zelt sei ein schwieriger Job, sagte Laschet. Dafür ist bezahltes Personal unterwegs, wie Kristin Trampert. Die schaffte gut gelaunt bis zu sechs Maßkrüge zu den durstigen Kehlen im Zelt.

Aber auch die Helfer werden verwöhnt. Im Helferzelt hinter der Bühne gab es selbstgemachte Salate, Getränke, Schnitzel und Häppchen. Morgens ab acht Uhr ist Frühstück, dann legen die Ersten wieder los mit Vorbereitungen und Reinigung. „Wenn man‘s mit Liebe macht, ist es keine Arbeit“, sagte Marlies Laschet hinter der Theke. Gut gelaunt war dort auch Alexandra Görgen tätig. Aber schmunzelnd meinte sie: „Ein solches Wochenende im Jahr reicht.“

 Diese Bouser Handballerinnen standen beim Oktoberfest parat, um gemeinsam Cocktails und mehr für die Gäste zu mixen.

Diese Bouser Handballerinnen standen beim Oktoberfest parat, um gemeinsam Cocktails und mehr für die Gäste zu mixen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Insgesamt waren in diesem Jahr 20 Vereine beim 14. Bouser Oktoberfest im Einsatz. Auch wenn der Rewe-Markt Veranstalter ist und die Gemeinde mitmacht, „ohne die Vereine würde es überhaupt nicht gehen“, sagte Rainer Laschet.

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