Hafen Saarlouis/Dillingen Über 1000 Tonnen Staub nach Havarie in der Saar
Saarlouis · Bei einer Havarie am Hafen Saarlouis/Dillingen könnten mehr als 1000 Tonnen Staub aus der Stahlproduktion in die Saar gelangt sein.
Am Südkai war am Samstagmorgen ein Transportschiff beim Beladen durchgebrochen. Das bestätigte die Führungs- und Lagezentrale der Polizei unserer Zeitung. Zur genauen Ursache konnten die Behörden noch keine Angaben machen. Bei dem Schiff handelt es sich um einen sogenannten Leichter, ein Wasserfahrzeug für schwere Ladungen, das Frachtschiffe vor sich herschieben können.
Was genau vom Transporter in die Saar rutschte, war zunächst unklar. Bei der Polizei ging man erst davon aus, bei der Ladung habe es sich um Feinstaub aus der Dillinger Hütte gehandelt – sogenannten LD-Staub. Am späten Vormittag sprach die Dienststelle in Saarlouis dann von etwa 1200 Tonnen Grobstaub. Nach bisherigen Erkenntnissen sei der ins Wasser gelangte Stoff nicht umweltgefährdend, teilte die Polizei mit.
Das bestätigte auf SZ-Anfrage auch eine Sprecherin der Dillinger Gruppe. Sie erklärte, dass es sich nicht um ein Nebenprodukt der Dillinger Hütte gehandelt habe, sondern um Eisenstaub aus dem Stahlwerk von Saarstahl. Eine externe Spedition liefere den Staub zu einem Eisenbriketthersteller im Ruhgebiet, der Eisen aus dem Stoff zurückgewinne. Ein Mitarbeiter des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) entnahm nach der Havarie Proben am Unfallort.
Der etwa 80 Meter lange Leichter zerbarst, als ein Kran ihn gerade füllte. Danach sank der Transporter, Heck und Bug ragen noch immer aus dem Fluss. Noch heute, spätestens in den nächsten Tagen soll das Fahrzeug geborgen werden. Derzeit wird von einem Schaden in sechsstelliger Höhe ausgegangen.
Das havarierte Schiff sorgte für einen Großeinsatz von Rettungskräften. Neben der Feuerwehr Saarlouis und der Werksfeuerwehr der Dillinger Hütte waren auch die Wasserschutzpolizei und der Kriminaldauerdienst der Polizei im Einsatz.