Wahlsonntag Der Erste stand schon viertel vor acht draußen vorm Wahllokal

Wallerfangen/Überherrn · Von Johannes A. Bodwing

 Auf ein junges Wahlhelfer-Team traf Wähler Erhard Henn in Gisingen mit (von links) der stellvertretenden Wahlvorsteherin Dagmar Arweiler, Victoria Baumann, Joshua Arweiler und Johannes Danisch.

Auf ein junges Wahlhelfer-Team traf Wähler Erhard Henn in Gisingen mit (von links) der stellvertretenden Wahlvorsteherin Dagmar Arweiler, Victoria Baumann, Joshua Arweiler und Johannes Danisch.

Foto: Johannes Bodwing

Erstaunlich sicher schienen sich die Wähler in den besuchten Wahllokalen am Sonntagvormittag zu sein. Entsprechend schnell ging es von der Annahme des Stimmzettels bis zum Einwurf in die Wahlurne. In Jogging-Dress und mit Kinderwagen liefen zwei junge Frauen am Felsberger Dorfgemeinschaftshaus ein. Schnell rein, Kreuzchen machen und weiter zum Lauf bei herrlichem Wetter. Für die meisten Anderen war die Wahl ein kurzer Zwischenstopp mit dem Auto. „Etwa 300 von 860“, sagte Schriftführer Björn Winter gegen Mittag in Felsberg zur Beteiligung.

„Ich habe den Wahl-O-Mat gemacht“, erklärte eine junge Frau in der ehemaligen Altforweiler Schule. Vor vier Jahren habe sie gleich gewählt, ihre Entscheidung sei „viel durch die Eltern“ entstanden. In Altforweiler hatten bis zur Mittagszeit rund 50 Prozent der insgesamt 1588 Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. „Das verteilt sich heute über den ganzen Tag“, berichteten Wahlhelfer. Und es gebe einen bestimmten Wähler, das wisse man, „wenn der kurz vor sechs durch ist, ist Ende, dann kommt keiner mehr“.

In Ittersdorf hatte in der alten Schule gegen 11.45 Uhr der 160. Wähler seine Kreuzchen gemacht. Paare und Familien kamen in kurzen Abständen zur Urne. 737 Einwohner waren in Ittersdorf wahlberechtigt, davon hatten schon 135 die Briefwahl genutzt.

„Man muss sich natürlich ein bisschen informieren“, meinte Alfons Coster nach der Stimmabgabe im Dorfgemeinschaftshaus Leidingen. Er habe dazu Internet, den Wahl-O-Mat und die Presse genutzt. In allen Wahllokalen ging es für die Wahlhelfer schon gegen 7.30 Uhr los. Sie waren auch meist die ersten Wähler. Bis 18 Uhr seien zwei Schichten im Einsatz, erklärte in Leidingen die Wahlleiterin Petra Johannes. „Man ist den ganzen Tag über beschäftigt.“

Ab 18 Uhr müssen wieder alle Wahlhelfer zum Auszählen der Stimmzettel anwesend sein. Eine erste Schnellmeldung werde an die Verwaltung rausgegeben, erklärte Johannes. „Dann fahre ich nach Wallerfangen ins Rathaus und gebe die versiegelte Wahlurne ab.“ Etwa 30 Prozent Wahlbeteiligung waren es in Leidingen, als der 33. Wähler gegen 11 Uhr seine Stimme abgegeben hatte. „Für mich ist es eigentlich immer schwierig“, sagte Elfriede Hecke im Wahllokal von Ihn zu ihrer Entscheidung. „Man weiß letzten Endes nicht wirklich, wer es am Ende besser macht.“ In Ihn lag die Wahlbeteiligung am Vormittag noch bei etwa 24 Prozent.

Im Rammelfanger Wahllokal waren es kurz vorher etwa 27 Prozent gewesen. „Das läuft diesmal zäh an“, sagte dazu Ortsvorsteherin Gabriele Harpers. „Der Erste stand schon viertel vor Acht draußen“, hieß es im Wahllokal von St. Barbara. Einlass war trotzdem erst um acht Uhr. Nach ihrer Stimmabgabe sagte Regina Chemendy, dass „es diesmal schwer“ gewesen sei, sich zu entscheiden. Denn die Parteien hätten sich „alle so ein bisschen angeglichen, und die Extremen will man nicht“.

Die Kaffeetassen vor sich wartete die erste Schicht der Gisinger Wahlhelfer in der Grundschule. Dort ware es 607 Wahlberechtigte, 76 waren bis etwa 10.30 Uhr da. „Es verteilt sich über den Tag“, wusste die stellvertretende Wahlvorsteherin Dagmar Arweiler. Auch aus Sicht von Wähler Erhard Henn war die Entscheidung diesmal „ein bisschen schwierig, man hört ja jetzt vielfach nur noch die gleichen Sprüche“, befand der Gisinger.

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