Der Verein wurde 2015 gegründet, mit der Absicht Biringen zu verschönern, aufzuräumen und sauber zu halten. Doch den Mitgliedern geht es nicht nur um die Verschönerung, sie wollen die Kultur und das Miteinander stärken. Mittlerweile engagieren sich fast 50 Biringer von Jung bis Alt in der Bürgerwerkstatt.
Mitglied Christine Stützle erzählt: „Eigentlich bieten wir jedes Jahr ein Adventsfrühstück für alle Bewohner des Dorfes an. Jeder ist eingeladen und es kostet auch nichts. Das Frühstück war immer gut besucht, aber die letzten zwei Jahre konnte es wegen Corona leider nicht stattfinden.“
Nicht nur das Adventsfrühstück, sondern viele weitere Projekte der Bürgerwerkstatt mussten und müssen wegen Corona pausieren. „Normalerweise gibt es an Ostern eine Ostereiersuche. Außerdem gibt es das Kinderkino, eine Buchvorstellung oder einen Tanzkurs, aber das ist alles Corona zum Opfer gefallen“, erklärt Stützle.
Die Nikolausaktion fand trotz der Coronapandemie statt. „An Nikolaus gehen Freiwillige durchs Dorf und verteilen Schokoladen-Nikoläuse an die Haushalte, in denen Kinder wohnen. In so einem kleinen Dorf kennt man sich gegenseitig und man weiß, welche Häuser das sind. Da vergisst man auch niemanden“, sagt die 51-Jährige.
Auch der Picobello-Tag wurde die letzten zwei Jahre von der Bürgerwerkstatt trotz Corona organisiert. Doch die Bürgerwerkstatt kann auch anpacken: Unter anderem der Ortseingang von Oberesch kommend wurde von den Mitgliedern neu gestaltet. „Hier haben wir neue Schilder aufgestellt und ein Insektenhotel und eine Kelter gebaut. Außerdem haben wir Bänke aufgestellt und wir pflegen die Grünflächen im Dorf“, erklärt Rolf Klein.
Ab diesem Jahr will die Bürgerwerkstatt an einem festen Tag im Monat im Dorf nach dem Rechten sehen und Reparaturen und Verschönerungen angehen. „Im Moment gibt es so zehn bis 15 Leute, die immer helfen, wenn es etwas Handwerkliches zu tun gibt. Aber die meisten davon sind berufstätig und machen das nur nebenher. Wir hoffen, dass wir mit dem festen Tag mehr Leute erreichen. Dann kann auch niemand sagen, er hat nicht mitbekommen, dass wir an dem Tag etwas machen“, erklärt der Ortsvorsteher.
Zukünftige Projekte sind bereits in Planung. „Wir wollen den anderen Ortseingang neu gestalten. Dort soll auch ein Insektenhotel aufgebaut werden. Der Bank soll ein Tisch hinzugefügt werden und vielleicht kommt auch ein neues Willkommens-Schild für das Dorf. Außerdem hoffen wir, dass für das ausgefallene Adventsfrühstück vielleicht ein Osterfrühstück stattfinden kann“, sagt Stützle.
Die Bürgerwerkstatt hat ein großes Wunschprojekt. „Wir würden gerne einen Familienwanderweg anlegen. Der soll an Spielplätzen vorbeigehen und am Wegesrand sollen kleinere Spielgeräte installiert werden. Außerdem sollen Informationen zu finden sein über Kulturhistorisches im Dorf, wie das Waschhaus, den alten Eisenbahntunnel oder verschiedene Römerfunde aus Biringen. Das ist allerdings ein großes Vorhaben, bei dem wir auch auf Gelder vom Land angewiesen sind. Wir hoffen, dass wir dieses Projekt in den nächsten Jahren anpacken können“, erklärt Rolf Klein zuversichtlich.