Wadgassen. Blasmusiker nennen ihn einfach "Lichtgestalt". Dieser Bert Appermont aus Belgien ist schlicht der weltweit bekannteste zeitgenössische Komponist von Blasmusik, erklärt Björn Jakobs vom Orchesterverein Wadgassen. Jakobs hat Appermont kennengelernt und dann "einfach angerufen und gefragt, ob er auch nach Wadgassen kommen und mit dem Orchesterverein spielen würde". Der Komponist sagte zu. Am morgigen Samstag, 8. Mai, dirigiert er in der Glückaufhalle in Hostenbach fünf eigene Kompositionen, gespielt vom Orchesterverein. Anlass ist der 110. Geburtstag des Vereins. Er kann's einfach, erklärt Jakobs. "Die Blasmusiker sagen: Seine Stücke liegen gut in der Hand. Man bricht sich nicht die Finger." Appermont verbindet klassische Harmonie mit ein bisschen moderner Schräge. "Das kommt unglaublich gut an." Der erst 38-jährige Belgier komponiere bildhaft. Jakobs: "Das Stück 'Arche Noah' ruft sofort ein Bild wach, man glaubt, die Arche schaukeln zu sehen." In "Celtic Child" riefen ohne weitere Erklärungen Posaunen Kriegsflugzeuge oder Trommeln Pistolenschüsse auf den inneren Bildschirm der Zuhörer. "Man hat einfach keine Probleme, die Musik sofort zu verstehen." Lange hat der Orchesterverein für die Begegnung mit dem Meister geprobt - sein Ruf verpflichtet.Als Gastverein an diesem Abend spielt das Sinfonische Blasorchester Hanweiler-Rilchingen im ersten Teil des Konzertes auf, ein Klangkörper, der sich weit über das Saarland hinaus einen Namen gemacht hat und durch seine "Klingende Maibowle" zum saarländischen Treffpunkt für Musikfreunde geworden ist. Als drittes Ensemble eröffnet das 60-köpfige Schülerorchester Wadgassen das kurzweilige Konzert und schlägt den Bogen von Blasmusiktradition zu jugendlicher Agilität. Karten: Norbert Roth, Telefon (0 68 34) 4 73 88; Björn Jakobs, Telefon (0 68 34) 4 98 12; zehn/acht Euro. Beginn: 19.30 Uhr.