Auch Obstbäume brauchen im Frühling Pflege

Zwar hat er bis jetzt lediglich hier und da mal seine Fühler ausgestreckt, aber mit Blick auf den Kalender und mit jedem Tag, an dem es morgens früher hell wird und abends länger hell bleibt, wird klar: Der Frühling naht mit großen Schritten. Frühjahrsputz ist jetzt angesagt, und das gilt nicht nur für das Haus, sondern auch für den Garten

Zwar hat er bis jetzt lediglich hier und da mal seine Fühler ausgestreckt, aber mit Blick auf den Kalender und mit jedem Tag, an dem es morgens früher hell wird und abends länger hell bleibt, wird klar: Der Frühling naht mit großen Schritten. Frühjahrsputz ist jetzt angesagt, und das gilt nicht nur für das Haus, sondern auch für den Garten. Wie ein solcher Frühjahrsputz aussieht und worauf zu achten ist, zeigte am Samstag Gärtnermeister Alois Rau über 30 interessierten Menschen, die größtenteils eine Parzelle beim Kleingärtnerverein in Roden hegen und pflegen. Einer von ihnen ist Kunibert Schneider, und dass sein Garten zum großen Schaugarten wird, damit hatte er wohl nicht gerechnet, als er lediglich ein paar Fragen zu seinem Apfelbaum loswerden wollte.Fragen auch zu SchädlingenSeit 30 Jahren bietet der Kleingärtnerverein in Roden seinen Mitgliedern, aber auch Nichtmitgliedern, einen kostenlosen Baumschnittkurs an. Dazu dürfen Interessierte nicht nur Fragen rund um den Baum stellen, sondern zu allem, was sie über die Pflege ihres Gartens wissen wollen. Zumindest ließ Gärtnermeister Alois Rau am Samstag auf der Anlage viele Fragen zu, die er mit Fachwissen zu beantworten wusste. "Welchen Dünger benutze ich und wie viel davon?", "wie schneide ich meine Rosenhecke richtig", "was tue ich gegen Schädlinge?", "wie schneide ich meinen Obstbaum richtig?", solche und ähnliche Fragen sind genauer unter die Lupe genommen worden. Und wo geht das besser als an einem Schauobjekt? Mirabellenbaum im VisierEigentlich wollte auch Kunibert Schneider lediglich ein paar Antworten zu der Pflege seiner Bäume, doch um es vorwegzunehmen: Rau konnte sich in Schneiders Garten richtig austoben, denn der Hobbygärtner machte in puncto Pflege zwar nicht alles, aber doch vieles falsch. In Raus Visier geriet zunächst der Mirabellenbaum. Hier zeigte der Gärtnermeister zunächst auf den Boden rund um den Baumstamm. Der sollte nämlich frei von Gräsern und Pflanzen bleiben, wenigstens in einer Breite von 30 Zentimeter. Weiter zur Baum: Schneider staunte nicht schlecht, als er zusehen musste, welche Äste und Seitentriebe störten und von Rau kurzerhand abgeschnitten wurden. Wasserschosse oder Wassertriebe sind senkrecht wachsende Triebe, die es abzuscheiden gilt, ebenso sollen gebrochene Äste, reibende, pilzbefallene Äste und Krebswucherungen herausgeschnitten werden. Schneider sah schon seine Mirabellenernte in Gefahr, wobei er zugeben musste, dass sein Baum zwar Blüten tragen würde, aber der Ertrag dann doch eher mau ausfiele. Rau war sich sicher, den Ertrag durch seinen Radikalschlag erhöhen zu können.Noch viele fruchtbare JahreDer Reineclauden-Baum musste ebenso herhalten wie zuvor der Mirabellenbaum. Als Scheider seinen für ihn doch gut gepflegten Apfelbaum zeigte, gab Rau ein verheerendes Urteil ab: "So überlebt der keine zwei Jahre mehr." Die Äste ragen fast schon kerzengerade in den Himmel, sind dicht an dicht gedrängt und sehen nicht gesund aus. Da half nur noch eins, die Baumschere und ein hochmotivierter Gärtnermeister, der es sich zum Ziel gemacht hat, dem Apfelbaum noch viele schöne fruchtbare Jahre zu schenken. Schneider nahm es mit Humor: "Das Holz hier reicht für eine ganze Schwenkersaison."Der Rosenhecke erging es nicht viel anders, getreu dem Motto: Wer schön sein will, muss leiden. Die Verjüngungskur wird sich jedoch auszahlen, meint Rau. Ein Dorn im Auge waren die vielen Eisenstangen in Schneiders Garten. Damit wurden Rosen und Bäume gestutzt, ein absolutes "geht gar nicht" für den Gartenmeister. Holz anstatt Eisen empfahl er mit Nachdruck.

Auf einen BlickBaumschnittkurse: Viele örtliche Obst- und Gartenbauvereine oder aber auch Kleingärntervereine laden jetzt zu Baumschnittkursen ein. Ob und wo Kurse angeboten werden lässt sich unter anderem beim Verband der Gartenbauvereine erfragen. hthKontakt: Kulturzentrum Bettinger Mühle, Hüttersdorfer Straße 29, 66839 Schmelz, Telefon (06887) 90 32 999, Telefax (06887) 90 32 998.

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