Kreistags-Abschlusssitzung Eine der besten Stunden im Kreistag

Kreis Saarlouis · Abschlusssitzung für Bürgervertretung in dieser Wahlperiode: Abschied mit Niveau und geistreiche Reden.

 Nach bis zu 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im Kreistag wurden diese Kreisverordneten verabschiedet; es fehlt auf dem Bild Olaf Papesch (20 Jahre Kreistagsmitglied).

Nach bis zu 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im Kreistag wurden diese Kreisverordneten verabschiedet; es fehlt auf dem Bild Olaf Papesch (20 Jahre Kreistagsmitglied).

Foto: Landkreis/Yannick Hoen

Das war’s dann. Der Kreistag Saarlouis der Wahlperiode 2014 bis 2019 hat am Dienstagabend zum letzten Mal getagt. Bevor sich die Bürgervertretung des Landkreises, die am 26. Mai neu gewählt wurde, neu konstituiert, hieß es jetzt Abschied nehmen und verabschieden. Der neue Kreistag wird ein neues Gesicht und viele neue Gesichter haben. Gut möglich auch, dass nach dem bisherigen Schwarz-rot die Karten neu gemischt werden.  SPD (11), Grüne (4) und Linke (2) haben zusammen 17 von 33 Kreistagssitzen errungen, mehr als CDU (12), AfD (3) und FDP (1) zusammen. Ein rot-rot-grünes Bündnis wäre also denkbar.

Zukunftsmusik. Jetzt galt es, fast die Hälfte der bisherigen Kreisverordneten zu verabschieden. Das geschah in einer Feierstunde nach der Sitzung, die zu einer der besten Stunden des Gremiums werden sollte. Zuvor war vor reichlich Publikum die Vergabe des Kreisumweltpreises für gelungene Vorgärten behandelt worden. Viele der 29  Bewerber (Rekord beim Kreisumweltpreis) waren gekommen (Bericht folgt).

„Geht menschlich mit den Kreistagsmitgiedern um“

Dann äußerten sich noch in der Sitzung die Fraktionssprecher. Oswald Kriebs, SPD, gratulierte Landrat Patrik Lauer zur Wiederwahl und dankte ihm, den Kreisbeschäftigten und den Kreisverordneten für die Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren. Besonders galt dies Andreas Kiepsch, der die meiste Zeit sein Gegenüber in der CDU gewesen war. Wohl auch im Rückblick auf das unglückliche Ende der Zeit von Kiepsch an der Fraktionsspitze der CDU (wir berichteten, wie ihn seine Partei für ihn überraschend nicht mehr für den Kreistag aufgestellt hatte) mahnte Kriebs: „Geht mit den Kreistagsmitgliedern menschlich um.“

 Landrat Patrik Lauer (Zweiter von rechts) verabschiedete auch drei, die  als Kreisbeigeordnete tätig waren:  links Klaus Engel (2014 bis 19), Esther Woll (2009 bis 14) und Andreas Kiepsch (2004 bis 09, rechts).

Landrat Patrik Lauer (Zweiter von rechts) verabschiedete auch drei, die  als Kreisbeigeordnete tätig waren:  links Klaus Engel (2014 bis 19), Esther Woll (2009 bis 14) und Andreas Kiepsch (2004 bis 09, rechts).

Foto: Landkreis/Yannick Hoen

Klaus Kessler dankte für die Grünen den Kollegen. Er möchte künftig die Arbeit des Kreistages „stärker präsentieren“. Stefan Rech, CDU, fasste sich kurz, dankte der Verwaltung und den ausscheidenden Mitgliedern und sagte, es habe „ein guter Geist“ geherrscht. Dietmar Bonner, Linke, stimmte seinen Vorrednern zu. Kiepsch meldete sich, um insbesondere Kriebs für die gemeinsame Arbeit zu danken, nachdem doch ihr gemeinsamer Start gar nicht so einfach gewesen sei.

Darauf nahm Lauer Bezug, als er nach dem nichtöffentlichen Teil in der kleinen Feierstunde die scheidenden Kreistagsmitglieder mit jeweils individuellen Worten verabschiedete. „Der halbe Kreistag geht“, sagte Lauer. Und er hob diejenigen besonders hervor, die über die Arbeit in Ausschüssen, Beiräten und weiteren Gremien sowie dem Kreistag selbst hinaus auch als Beigeordnete und somit ehrenamtliche Stellvertreter des Landrats oder auch vormals der Landrätin Monika Bachmann aktiv gewesen waren: Klaus Engel, Esther Woll und eben Andreas Kiepsch. Dem widmete Lauer ein Zitat – denn auch er, Kiepsch, habe in seinen Haushaltsreden ja immer mit treffenden Zitaten geglänzt. Er dankte ihm als „Brückenbauer“ und wollte das durchaus als gemeinsamen Vorsatz verstanden wissen: „Man braucht Menschen, die Brücken bauen können. Sonst bleibt jeder an seinem Ufer stehen.“

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