Pokale mal anders Trophäen aus Stahl und Eichenholz

SAARLOUIS · Bei den 10. Saarländischen ADAC-Oldtimertagen hat sich der Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Die alternativen zu Pokalen haben regionalen Bezug und bestehen aus nachhaltigen Materialien.

 Wenn das keine gelungene Alternative zum Standard-Pokal ist: So sehen die Trophäen für die Auszeichnungen bei der zehnten Auflage der  ADAC-Oldtimertage Anfang Oktober aus.

Wenn das keine gelungene Alternative zum Standard-Pokal ist: So sehen die Trophäen für die Auszeichnungen bei der zehnten Auflage der ADAC-Oldtimertage Anfang Oktober aus.

Foto: Axel Künkeler

Anfang Oktober finden die 10. Saarländischen ADAC Oldtimertage „Rund um den Linslerhof“ statt. Zum Jubiläum hat sich der Veranstalter gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Untere Saar (WFUS) und Sponsoren etwas Besonderes einfallen lassen. Erstmals erhalten die Sieger statt der üblichen Pokale ungewöhnliche Trophäen, die von zwei kreisansässigen Unternehmen eigens geschaffen wurden.

„Wir wollten zum Jubiläum mal etwas anderes machen“, erklären der WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl und der ADAC-Oldtimer-Beauftragte Rainer Bastuck bei deren Präsentation. So entstand die Idee, Sieg-Trophäen mit einem regional-historischen Bezug zum Kreis Saarlouis zu verleihen. Schnell hatten die beiden in Armin Hans und Rolf Theisen Verbündete gefunden. Der Betriebsleiter der Stahlwerke Bous und der Geschäftsführer einer Saarlouiser Ladenbau-Firma waren ebenfalls begeistert: „Da kann man was draus machen.“

Armin Hans, der schon etliche Schul-Projekte mit dem Material Stahl gemacht hat, lieferte die Gießnasen und Schreinermeister Rolf Theisen den Sockel aus Eichenholz. Aus der Idee wurden im Dezember 2018 schnell erste Skizzen und Muster entwickelt. Dann ging es an die Arbeit: Ein halbes Jahr lang sammelte Hans die sogenannten „Stahl-Gießnasen“, die als Abfallprodukt beim Ausguss des Stahls aus der Stahlpfanne im Stahlwerk Bous jedes Mal neu entstehen.

Und Theisen steuerte ein besonderes Holz bei: Eichenholz aus dem Gebälk des Geburtshauses von General von Lettow-Vorbeck. Das Haus wurde 1686 in der heutigen Altstadt als eines der ersten festen Häuser der damaligen Garnisons- und Festungsstadt erbaut. Bei Abrissarbeiten im Zuge der Altstadtsanierung in den 1970er Jahren wurde das Holz aus dem Fachwerk und dem Dachstuhl des Gebäudes in der Silberherzstraße von der Schreinerei Theisen ausgebaut und eingelagert.

     Sie präsentierten die ausgefallen Pokale (von links): Armin Hans, Jürgen Pohl, Rainer Bastuck und Rolf Theisen.

Sie präsentierten die ausgefallen Pokale (von links): Armin Hans, Jürgen Pohl, Rainer Bastuck und Rolf Theisen.

Foto: Axel Künkeler

Die Gießnasen mussten auf ein Halterungsrohr verschweißt werden, die Eichenholz-Sockel ausgewählt, leicht schräg geschnitten, dann mit der Öffnung für das Rohr und einer Plakette versehen werden. Fast eine Stunde Arbeitszeit je Trophäe haben die beiden Unternehmen investiert. „Dazu kommen ungezählte Stunden, die wir mit der Entwicklung und Ausarbeitung von der ersten Idee bis zur fertigen Trophäe verbracht haben“, erzählen Hans und Theisen über ihr Sponsoring.

So konnten jetzt „nachhaltige Materialien“ genutzt werden, um „einzigartige Trophäen“ für die ADAC Oldtimertage zur Verfügung zu stellen, freuen sich natürlich auch Pohl und Bastuck über das Engagement der beiden Unternehmen. „Damit können Veranstalter und die Freunde historischer Fahrzeuge ihre besondere Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringen“, betont der Oldtimer-Beauftragte. Und der WFUS-Geschäftsführer sieht in der besonderen Auszeichnung eine zusätzliche „Visitenkarte für die Region“. Dadurch würden die Saarländischen Oldtimertage „Rund um den Linslerhof“ immer stärker zum Werbeträger für den Kreis Saarlouis bei den zahlreichen überregionalen Teilnehmern aus ganz Deutschland und den Nachbarländern Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden.

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