20-Jähriger verliert wegen Fahrerflucht seinen Führerschein

Sulzbach/Saarwellingen/Schwalbach. "Das Schöne an diesem Fall ist, dass es Menschen gibt, die nicht wegschauen, sondern handeln, wenn's sein muss." Das sagt Polizeioberkommissar (POK) Alfons Neu von der Inspektion Sulzbach

Sulzbach/Saarwellingen/Schwalbach. "Das Schöne an diesem Fall ist, dass es Menschen gibt, die nicht wegschauen, sondern handeln, wenn's sein muss." Das sagt Polizeioberkommissar (POK) Alfons Neu von der Inspektion Sulzbach. Er lobte damit gestern ausdrücklich einen 53-jährigen Autofahrer aus Beckingen, der den Sulzbacher Beamten einen 20-Jährigen aus Reimsbach quasi frei Haus anlieferte. Und das kam so: Am Donnerstagmorgen gegen 7.20 Uhr kam der 20-Jährige mit seinem Auto auf der Autobahn A 8 zwischen Saarwellingen und Schwalbach von der Fahrbahn ab und prallte - weil er vermutlich zu schnell unterwegs war - gegen die Mittelleitplanken. Die, sagt Alfons Neu, wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auch das Auto bekam was ab, was den jungen Mann hinterm Lenkrad allerdings nicht daran hinderte, seine Fahrt fortzusetzen. Das Ganze beobachtete ein 53-jähriger Mann aus Beckingen, der hinter dem 20-Jährigen hergefahren war. Er klemmte sich hinter den Flüchtenden und verfolgte ihn die weite Strecke bis ins Sulzbachtal, wobei er unterwegs per Handy Meldung an die Polizei machte. Die stoppte den Unfallfahrer kurz vor Neuweiler. Vermutlich überfordertDer junge Mann war nach Angaben der Ordnungshüter weder betrunken, noch stand er unter Drogeneinfluss. Vermutlich, sagt Alfons Neu, war er mit der Situation schlicht und ergreifend überfordert. Das Dumme an der ganzen Geschichte: Einen Tag später, also heute, wäre für den Unglücksfahrer die zweijährige Führerschein-Probezeit abgelaufen. So aber muss er, weil er innerhalb der Probezeit eine Straftat durch Fahrerflucht beging, den Führerschein noch einmal machen. Was wiederum die SZ auf die Frage brachte, was man mittlerweile im Normalfall für einen Führerschein mit allen Fahrstunden und Gebühren hinblättern muss. Etwa 1200 Euro, sagt dazu die Chefin einer seit fast 30 Jahren am Markt bestehenden Fahrschule in Dudweiler. mh

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