Zwischen Schule und Studium

St. Ingbert. Der saarländische Jungfilmer Thomas Scherer stellte am Berufsbildungszentrum St. Ingbert seinen ersten Spielfilm "Zwischenspiel" vor. Thomas Scherer hat in Homburg seine Schulausbildung abgeschlossen und wartet jetzt auf einen Studienplatz

 Deutschlehrer Frenzel-Paal (rechts) vom BBZ diskutiert mit dem Jungfilmer Thomas Scherer (Erster von links) und seinen Schülern über den Film "Zwischenspiel". Foto: SZ/Schule

Deutschlehrer Frenzel-Paal (rechts) vom BBZ diskutiert mit dem Jungfilmer Thomas Scherer (Erster von links) und seinen Schülern über den Film "Zwischenspiel". Foto: SZ/Schule

St. Ingbert. Der saarländische Jungfilmer Thomas Scherer stellte am Berufsbildungszentrum St. Ingbert seinen ersten Spielfilm "Zwischenspiel" vor. Thomas Scherer hat in Homburg seine Schulausbildung abgeschlossen und wartet jetzt auf einen Studienplatz. Er hat seine und die Erfahrungen von Freunden über die Zeit nach der Schule und vor dem Studium in einen spannenden Film verwandelt. "Es ist eine Situation, wie auch wir sie in wenigen Wochen erleben werden, wenn wir mit unserem Fachabi fertig sein werden. Deshalb hat mich der Film direkt angesprochen", gibt Eva Eich ihren spontanen Eindruck wieder. "Ich war neugierig, wie die jungen Leute den Film aufnehmen, und am BBZ hatte ich ein wirklich interessiertes Publikum gefunden. Ich hatte vorher keine Ahnung, wie viele Schulen und Schüler es an einem BBZ gibt. Und dass das BBZ St. Ingbert mit über 1800 Schülerinnen und Schülern eine der größten Schulen im Saarpfalz-Kreis ist, ist mir erst jetzt klar geworden. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich meinen Film hier vorstellen konnte und dass er gut aufgenommen wurde", bedankte sich Scherer bei Schulleiter Gisbert Groh, der Klasse zwölf der Fachoberschule und den anderen Klassen. Der Kontakt zu Thomas Scherer war durch eine Schülerin zu Stande gekommen. Sie hatte ihrer Lehrerin, Maria Blat, vorgeschlagen, Scherer in die Schule einzuladen. Maria Blat: "Für uns war das ein Glücksfall. Schließlich sehen die neuen Lehrpläne im Saarland ausdrücklich die Behandlung von Medien im Unterricht vor, und wenn es gelingt, einen Regisseur und Produzenten sowie einen Schauspieler in die Schule zu kriegen, dann macht das den Unterricht lebendiger." "Mancherorts wird Medienkunde als eine zusätzliche Belastung des Lehrplans empfunden. Dabei ist doch klar, dass das Medium Film mittlerweile mindestens eine ebenso große Rolle spielt wie das Buch. Eine Literaturverfilmung mit 500 000 Zuschauern gilt als Flop, ein Buch mit 50 000 Lesern gilt schon als Erfolg. Jeder Tatort erreicht in Deutschland ein größeres Publikum als zum Beispiel Harry Potter, der als einer der erfolgreichsten Romane der Gegenwart angesehen wird. Es ist gut, dass sich der Unterricht am BBZ dem nicht verschließt", kommentierte Sebastian Pfaff, einer der Darsteller in "Zwischenspiel" sein Gespräch mit den Schülern am BBZ. In der lebhaften Diskussion fragten die Schüler nach der Produktionszeit ("sechs Monate"), nach dem Drehbuch ("von mir"), nach den Schauspielern ("Freunde und Bekannte"), nach Finanzierung ("Eigenfinanzierung") und Folgeprojekten. "Das war Unterricht vom Feinsten, aktuell, spannend, die Sprache im Film war unsere Sprache, das waren unsere Probleme, die Scherer angesprochen hat, und wenn dann am Ende des Films ein Vogel davonfliegt, dann ist das eine Metapher für das Verlassen der vertrauten Umgebung, etwas, was jedem von uns demnächst bevorsteht", gibt Klassensprecher Mike Philipp seinen Eindruck vom Film wieder und erhielt als Erinnerungsstück eine DVD mit dem "Zwischenspiel". red

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