Zwischen Himmel und Erde

Saarlouis. "Reisen bildet", sagte Johann Wolfgang von Goethe. Vielen Künstlern waren sie stets eine Quelle der Inspiration und Kreativität. So auch der viel beachteten Künstlerin Michèle Battut, die die Eindrücke ihrer Reisen in alle Welt im Genre des Fotorealismus seit gestern der Öffentlichkeit im Atelier des Saarlouiser Museums Haus Ludwig zeigt

 Der Himmel beeindruckt in den Gemälden von Michèle Battut. Foto: SZ/Claus Zöllner

Der Himmel beeindruckt in den Gemälden von Michèle Battut. Foto: SZ/Claus Zöllner

Saarlouis. "Reisen bildet", sagte Johann Wolfgang von Goethe. Vielen Künstlern waren sie stets eine Quelle der Inspiration und Kreativität. So auch der viel beachteten Künstlerin Michèle Battut, die die Eindrücke ihrer Reisen in alle Welt im Genre des Fotorealismus seit gestern der Öffentlichkeit im Atelier des Saarlouiser Museums Haus Ludwig zeigt.Klein- und großformatige Ölbilder erzählen Geschichten, wobei ihr Lieblingsthema die Landschaft ist: Sie liebt das Wasser, das offene Meer mit sich auftürmenden Schaumkronen ebenso wie die ruhigen, Gondeln tragenden Gewässer in Venedig - und über allem wölkt sich ihr Himmel in vielfältiger Gestalt. Kein Wunder: Wurde die mehrfach ausgezeichnete Pariser Künstlerin, Jahrgang 1946, doch 2003 offiziell zur Malerin der französischen Marine ernannt.

Michèle Battut führt den Betrachter unmittelbar in die Natur, stellt ihn, beispielsweise, auf den endlosen Strand der Antillen und lässt ihn mit ihren Augen das sehen, was ihr wichtig erscheint. Eindrucksvoll ist, wie sie Licht und Schatten sowie die Farben des Himmels einfängt. Man könnte meinen, Michèle Battut nähme der Natur die Beichte ab, um ihr alle, selbst die geheimsten, Geheimnisse zu entlocken. Und immer spiegelt sich eine hoch emphatische Einsamkeit in ihren dezent farbigen Bildern. Menschen zeigt sie nicht, doch man erahnt sie. Ein, zwei Hunden erlaubt sie, das Meeresrauschen zu genießen.

Michèle Battut hat in vielen Ländern der Erde ausgestellt, bevorzugt in Japan. Sie wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Ihre erste größere Belobigung war 1973 der "Jugendpreis" des femmes peintres des Salons d'Automne und des Salons des Artistes Français, der ihr dazu 1986 die Ehrenmedaille verlieh. Krönender Abschluss war 1993 der Orden Croix de Vermeil du Mérite et du Dévouement Français.

Von sich selbst sagt Battut, dass sie immer auf der Suche nach Objekten sei, die sie in ein Gemälde "transformieren" könne. Als Reisende hat sie viele Länder gesehen und ihre Eindrücke in Bildern festgehalten - mal nach Vorlage eines Fotos oder einfach aus der Erinnerung.

So zeigt die Malerin ebenso die Weite der Steppen Afrikas, die Wolkenkratzer und Strände Nordamerikas, die Regenwälder Südamerikas wie die Mystik Asiens und die kulturelle Vielfalt Europas. "An den maritimen Subjekten interessiert sie alles, was uns von einem anderen Ort träumen lässt", sagte Dr. Ulrich Hochschild, deutscher Generalkonsul in Straßburg, der das Werk Michèle Battuts in seiner Laudatio als "still, erhaben und feinfühlig" bezeichnete.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag zehn bis 17 Uhr, Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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